Österreichs Reformvorhaben sind kurzsichtig und verstärken den Lehrer:innenmangel.


„Unbedingt notwendig ist, dass alle Länder bei dieser Reform an Bord sind – insbesondere Wien, das beim Ausbau ganztätiger Schulformen den anderen Ländern derzeit weit voraus ist. Wir wollen Wien zum Vorbild nehmen!“ meint die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann auf ihrem Blog. Und dort regt sich jetzt großer Widerstand. Die zukünftigen Pädagogischen Assistenzen fühlen sich nicht gehört. Kein guter Beginn für ein Reformvorhaben. Wir können gespannt sein, wieviel von ihrer Aussage übrig bleibt.

Will die Politik überhaupt mehr Lehrer:innen oder will sie es einfach billiger haben?


Diese Frage muss man stellen. Schließlich wird in Zusammenhang mit diesem Reformvorhaben auch das Sprachbild der Zweitlehrkraft verwendet.


Gleich gut für weniger Geld, das wird’s nicht spielen: Es braucht mehr Lehrkräfte!

Dazu müssten die Lehrer:innen-Einstiegsgehälter zunächst deutlich erhöht werden (um etwa 20 %), um überhaupt konkurrenzfähig zu sein. Das würde den Beruf attraktiver machen. „Die Gehälter und Arbeitsbedingungen hätten Priorität, um die Lehrtätigkeit an Schulen weiter attraktiv zu halten“ meinte vor genau 12 Jahren die ehemalige EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou. In Österreich gibt es jetzt seit mittlerweilen acht Jahren das reformierte ‚Neue Dienstrecht‘: Es ist wurde um nichts besser, eher im Gegenteil. Wir haben jetzt den massiven Lehrermangel.

Die einzige Konstanten: unattraktive Gehälter und Arbeitsbedingungen. Vielleicht sollte hier der Hebel angesetzt werden.