Vorarlberger Lehrer*innen impfen? Kein Plan!

 

Vor einer Woche hat der Generalsekretär des Bildungsministeriums behauptet, der „Gutteil der Lehrer*innen in Österreich“ sei schon geimpft worden. In der Steiermark wurden die
Lehrer*innen am letzten Wochenende durchgeimpft. Und in Vorarlberg? Weit gefehlt! Die für Gesundheit zuständige Landesrätin Martina Rüscher vertröstet die Pädagog*innen im Wochenrhythmus. Der
Unmut ist inzwischen groß. Der Vorarlberger Landespolitik wird Säumigkeit und Untätigkeit vorgeworfen.

 

Obwohl Vorarlberg beim Impffortschritt österreichweit an der Spitze liegt, sind die Lehrer*innen noch immer nicht geimpft. Deren Vertreter*innen sind stocksauer: „Die Bereitschaft unter den
Lehrer*innen, sich impfen zu lassen, ist groß, doch bis auf weiteres ist für sie kein Stich vorgesehen, sie werden sprichwörtlich im Stich gelassen. Es gibt keinen Plan, keinen Termin, wann wir
dran kommen. Für die Lehrer*innen bleiben nur schöne Worte und das Versprechen, dass wir drankommen, wenn es genügend Impfstoff gibt. Im Klartext heißt das, dass wir erst Mitte des Sommers
einen Impfschutz haben werden,“
empört sich Gerhard Pušnik (AHS) über die wiederholte Terminverschiebung.

 

Katharina Bachmann (BMHS) versteht den Unmut unter den Lehrer*innen: „Wir haben zahlreiche Mails und Telefonanrufe von Kolleg*innen
erhalten, die ihrer Empörung über die unverbindlichen Erklärungen der Landesrätin freien Lauf lassen. Die Lehrer*innen sind jeden Tag mit dutzenden Jugendlichen in engem Kontakt, es wird
erwartet, dass Schulen offen halten, und immer wieder wird betont, wie wichtig unser Beitrag ist. Doch den Worten folgen keine Taten, die verantwortlichen Politiker*innen lassen uns im Ungewissen
und vertrösten uns regelmäßig.“

 

Die Vertreterin der Berufsschulen, Beate Sonnweber, weist auf die prekäre Situation in ihrem Schultyp hin: „Bei uns sind bis zu 19
Schüler*innen in einer Klasse. Es ist nicht einzusehen, dass wir so lange warten müssen. Die anderen Bundesländer müssen sich auch an die Vorgaben des Bundes halten, haben aber gezeigt, dass
es möglich ist, die Lehrer*innen zu impfen und damit zu schützen.“

 

Der Obmann der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft (UBG), Gerhard Rüdisser, sieht hier auch den Dienstgeber gefordert und fragt sich: „Nimmt der Dienstgeber seine Fürsorgepflicht ernst und haben
die Verantwortlichen wirklich alles unternommen und für ausreichend Impfstoff gesorgt, damit beschleunigt die relevanten Berufs- und auch die Risikogruppen geimpft und damit geschützt werden
können? Weshalb das im Musterländle so schleppend geht, konnte uns noch niemand plausibel erklären.“

 

Die Lehrervertreter*innen verlangen mit allem Nachdruck Klarheit über die weitere Vorgangsweise, Transparenz und vor allem einen zeitnahen Impftermin.

 

Rückfragen:
Gerhard Pušnik, (VLI/ÖLI-AHS), vli.pusnik@gmail.com 0664 –
3918646
Katharina Bachmann, (VLI/ÖLI-BMHS), katharina.bachmann@aon.at 0664 – 73471460
Beate Sonnweber, (ÖLI/UG-Berufsschule) beate.sonnweber@lbsbr1.snv.at 0650 – 3003106
Gerhard Rüdisser, (UBG), gerhard.ruedisser@vol.at 0664
– 2116192

 

Download der Medienaussendung der VLI