Die Bedeutung der Schulen und KIndergärten für die Verbreitung der CoV-Viren wird unterschätzt. Was dennoch getan werden könnte, um Schulen und Kindergärten offen und sicher zu machen,
zeigt die „NoCovid-Toolbox # 6: Bildung, Schulen und Kitas“ aus
Deutschland. Dank an ÖLI-Bundeskoordinator Gary Fuchsbauer für den Link.
von Peter Steiner
Die Rolle von Kindergärten und Schulen bei der Verbreitung von Corona wird nach wie vor unterschätzt. Seit der Wiederöffnung ist ein deutlicher Anstieg der österreichischen
7-Tage-Inzidenz zu sehen, von 104 am 7. Februar auf 169 heute am 5. März. Das kommt nicht von ungefähr.
Schulen und Kindergärten wirken als besondere Verteilerknoten für das Coronavirus, zeigen die Verfasser*innen der „NoCovid“-Strategie, deutsche Wissenschaftler*innen aus
unterschiedlichsten Disziplinen, auf. Denn die Schulen verbinden Familiencluster und damit indirekt weitere berufliche und soziale Lebensbereiche in der Gesellschaft. Will man offene und sichere
Schulen, dann plädiert das „NoCovid“-Team für folgende Maßnahmenbereiche:
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Mehr Sicherheit und Ressourcen für die Eltern in der Pandemie als wichtigste Maßnahme und Grundlage, um den existentiellen und psychischen Druck von Pflege kranker Kinder,
Quarantäne, Heimunterricht etc. von den Familien zu nehmen. - Präventiven Infektionsschutz: Masken, Lufthygienekonzepte und Raumluftmanagement, Hygiene- und Abstandsregeln
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Klassenteilungen und Gruppenteilungen mit gleichbleibenden Betreuer*innen und Lehrkräften, Raumteilungen, Schichtunterricht und vieles mehr. Mehr Lehrkräfte und
Elementarpädagog*innen, zusätzliche Betreuer*nnen - Teststrategien, um Infizierte schneller zu identifizieren und die Virusverbreitung über Quarantänemaßnahmen eindämmen zu können.
Soweit die „NoCovod-Toolbox #6: Bildung“
Die Maßnahmen des Bildungsministeriums wirken im Vergleich dazu wie eine willkürliche Auswahl: Konsequentes Testen, Prävention durch Maskentragen und Schichtbetrieb und
halbherzig unterstütztes Online-Unterrichten, Fenster auf – Fenster zu Management und schlussendlich ein Wechsel von Lockerung und Verschärfung von Lockdowns nach dem Verlauf der
Ansteckungsraten.
Was wir für eine sichere offene Schulen und Kindergärten brauchen, sind
- die Finanzierung von zusätzlichem Lehr- und Betreuungspersonal,
- die bau- und raumtechnische Umrüstung der Gebäude,
- die planmäßige Vorbereitung von E-Learning-Infrastruktur
- last but not least die soziale und finanzielle Absicherung der Eltern und Familien
– also alles, was irgendwie eine sinnvolle Ausgabe mit längerfristigem Nutzen wäre. Kein Wunder, wenn die Pandemie die soziale Kluft vergrößert.
„Wenn endlich auch für die Bildung das „Koste es, was es wolle“ der Bundesregierung gelten würde, dann wären auch die Vorschläge der Fachleute für offene und sichere Schulen
umsetzbar, so Gary Fuchsbauer, Bundeskoordinator der ÖLI-UG. Ein Dank an Gary für den Link.
„NoCovid“ ist ein Strategievorschlag von Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Disziplinen, wie man mit der Bedrohung durch den CoV-Virus leben kann. Download der
„Toolbox #6: Bildung, Schulen und Kitas“ hier.
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