Die Untätigkeit der Regierung, Kinder und Jugendliche an den Schulen vor COVID-Ansteckungen wirksam zu schützen, reicht jetzt Ärzt*innen und Eltern
gleichermaßen. Eine Schulöffnung ohne ausreichende Schutzmaßnahmen und -ausrüstung in den Schulen ist für sie ein zu großes Risiko. Mit einem Offenen Brief und einer Online-Petition wenden sie sich jetzt an die Regierung. Die ÖLI-UG unterstützt ihre Forderungen. Sie sind sinnvoll und
nötig.
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
Sehr geehrter Herr Bildungsminister,
Sehr geehrter Herr Gesundheitsminister,
trotz aller gewonnener Erkenntnisse über Sars-CoV-2 und die virale Aerosol-Ausbreitung zeigen sich die neun Landesregierungen und die Bundesregierung nach wie vor unfähig eine Strategie
umzusetzen, die die Pandemie wirksam und langfristig eindämmt und den Bedürfnissen von Kindern und ihren Familien gerecht wird.
Wir denken, es ist an der Zeit, die Kinder vor Infektion, psychosozialer Belastung und Isolation zu schützen. Das geht am besten, durch das Absenken des Infektionsrisikos an Bildungs- und
Betreuungseinrichtungen. Nur dann ist der Besuch für Kinder und indirekt Eltern gefahrlos möglich!
Wir fordern ausdrücklich eine wissenschaftlich basierte Vorgehensweise beim Infektionsschutz für Schulen und Kindergärten und verweisen in diesem Zusammenhang auf die Expert Opinions der
„COVID-19 Future Operations
Plattform” zu diesem Thema (1).
Die von BM Heinz Faßmann willkürlich festgelegte „Notbremse” bei einem 7-Tages-Gesamtinzidenzwert von über 400 für das Schließen von Schulen und Kindergärten beruht auf keinerlei
wissenschaftlicher Evidenz, sie ist vielmehr ein Garant für die Durchseuchung der Kinder. Eine Rückkehr zum Normalbetrieb ab 17. Mai 2021 ohne Berücksichtigung der bereits sehr hohen
gruppenspezifischen Inzidenzen treibt die Infektionsdynamik bei den Kindern noch weiter nach oben und gefährdet demzufolge das Leben ihrer noch ungeimpften Eltern. Diese Altersgruppe landet
bereits vermehrt auf den Intensivstationen und nein, diese sind nicht dazu da, ausgelastet zu werden. Darüber hinaus ist damit zu rechnen, dass 10% der Infizierten, auch bei leichtem Verlauf,
unter Long-Covid leiden werden.
Normalbetrieb mit einer Notbremse, die nicht rechtzeitig greift, ist unverantwortlich.
Wir brauchen konsequent vorausschauendes Fahren auf Sicht! Alle – Kinder und Eltern, sowie Lehrerinnen und Lehrer – wünschen sich Schule im Normalbetrieb, sobald das dank niedriger
gruppenspezifischer Inzidenzen möglich ist.
Wir fordern Lösungen auf wissenschaftlicher Basis, die die individuellen Bedürfnisse von Kindern und ihren Familien berücksichtigen, im Sinne einer konsequenten Anwendung des
Kindeswohlprinzips, dem Österreich verpflichtet ist. Es wird noch längere Zeit dauern, bis Kinder geimpft werden können, Kinder stellen daher noch für viele Monate ein mögliches Virusreservoir
dar. Gerade in diesen Altersgruppen wird das Infektionsgeschehen leider auch im nächsten Schuljahr aktiv bleiben.
INITIATIVE SICHERE SCHULEN UND BILDUNG:
KINDER SCHÜTZEN VOR INFEKTION – PSYCHOSOZIALER BELASTUNG UND ISOLATION!
Was ist aus unserer Sicht für eine sichere Schulen und Kindergärten in der Pandemie notwendig?
1. Ausrollung der PCR-Gurgel-Tests bzw. PCR-Lollitests auf ganz Österreich Diese sensitiven Tests identifizieren bereits positive Kinder, noch bevor sie andere anstecken können. Die
Antigentests schaffen das nicht!
2. Mobile Luftreiniger, um die Aersolbelastung zu verringern und so die Infektionsgefahr
zu senken und CO2 Messgeräte anschaffen um optimal und ausreichend zu lüften.
3. Kein Vollbetrieb in den Schulen, bis PCR-Gurgel-Tests dreimal wöchentlich
möglich sind.
4. Maskentragepflicht für alle Schüler im Unterricht (gemäß WHO-Empfehlungen)
5. Konsequentere Kontaktregelungen bei positivem Fall in der Gruppe bzw. Klasse
Die Diskussion beschränkt sich derzeit häufig auf die binäre Fragestellung “Normalbetrieb: Ja oder Nein” und wird so dem Kindeswohlprinzip nicht gerecht. Das Recht des Kindes auf das erreichbare
Höchstmaß an Gesundheit (Art. 3 GRCh) ist mit keinerlei Form einer Durchseuchung zu vereinbaren! Auch wenn sich manch Verantwortlicher sicher ist, „dass die Infektionen steigen, wenn wir öffnen“,
und meint „es werde sich vor allem um Infektionen bei Kindern handeln“ muss es nicht so kommen, wenn jetzt adäquat reagiert wird.
Der anvisierte Normalbetrieb der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen am 17. Mai 2021 bis zu einem Gesamtinzidenzwert von 400 ist unter den aktuell herrschenden Bedingungen nicht akzeptabel!
ONLINE-PETITION:
https://www.change.org/p/initiative-sichere-bildung
Bitte um Unterstützung und um Weiterleitung an alle Interessent*innen
Eure ÖLI-UG
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