Für eine sichere Schule im Herbst müssen Luftreinigung, eine Fortsetzung der PCR-Tests und der Impfkampagne als Maßnahmenpaket jetzt schon vorbereitet und umgesetzt werden. Warum? Wir
brauchen ein gesundes Raumklima und befinden uns im Wettlauf mit dem Corona-Virus und seinen Mutanten, sagt Hannes Grünbichler von der ÖLI-UG.
Gesundheitsminister Mückstein tritt für Luftfilter in Schulklassen ein. „Ich bin dafür, das ist eine gute Idee.“ Durch Studien sei gesichert, dass diese wirkten, erklärte er in
der ORF-Sendung „Im Zentrum“ bzw. auf orf.at. Damit folgt Minister Mückstein den konsequent erhobenen Forderungen der ÖLI-UG an Bildungsminister Fassmann, an die Verantwortlichen in den Ländern und die Bundesregierung, die Schulen mit wirksamen
Luftreinigungsanlagen und -geräten auszustatten.
Luftreiniger wirken. Sinnvolle Investition auf lange Sicht für sichere Bildungseinrichtungen und leichteres Lernen
Das Virus werde wie die Grippe ein Teil unseres Alltags, vor allem im Herbst, bleiben, führt Virologin Dorothee Von Laer im zitierten orf.at-Bericht aus. Luftreinigungsanlagen müssen daher als sinnvolle weil langfristige Schutzmaßnahmen vor Ansteckungen aller Art
betrachtet werden. Zugleich verbessern sie das Raumklima, weil sie Allergene abfangen und die Atemluft mit Feuchtigkeit anreichern. Das bewahrt Mund- und Rachenschleimhäute vor Austrocknung.
Trockene Schleimhäute bieten eine willkommene Angriffsfläche für alle Arten von Viren, Bakterien und Allergenen.
Warum glauben wir von der ÖLI-UG, dass jetzt für die „Schule im Herbst“ unsere Forderungen umgesetzt werden
müssen?
… weil wir uns in einem Wettlauf mit dem Virus befinden. Die Delta-Variante (die erstmals in Indien nachgewiesene Mutante B.1.617.2), die sich gerade in Großbritanniens Schulen ausbreitet, ist aktiver und deutlich ansteckender als die
Alpha-Variante (die erstmals in Großbritannien aufgetreten Mutante B.1.1.7). Mit der COVID-19 Schutzimpfung halten wir zwar das richtige Instrument dagegen in der Hand, eine Garantie für die
Überwindung der Pandemie ist das aber nicht. Mit anderen Worten: Wir brauchen in der nachhaltigen Bekämpfung der Pandemie auch andere Säulen, wie z.B.
- routinemäßige PCR-Eingangstests an den Schulen. Mit dem jetzigen Testregime bleiben einfach zu viele SARS-CoV-2-Infizierte unentdeckt (hier findet man den
Cochrane-Report und die Safety Communication der
US-amerikanischen Arzneimittelbehörde zu den „Nasenbohrertests“). Nur die echt sensitiven PCR-Tests erkennen bereits Infizierte, noch bevor sie andere anstecken können. - mobile Luftreiniger in den Klassenräumen. SARS-CoV-2 wird über das Einatmen von humanen Tröpfchen und Aerosolen, die mit ansteckenden Viren beladen sind,
weitergegeben. Das Ansteckungsrisiko durch die Aerosolpartikel lässt sich nur mit Lüften und Luftreinigern minimieren. Reicht beim Coronavirus „Wildtyp“ mit R0 ≈ 3 die Fensterlüftung gerade noch
aus, gilt das bei der Alpha-Variante (B.1.1.7) mit R0 ≈ 4 bereits nicht mehr. Die Delta-Variante (B.1.617.2) ist mit R0 ≈ 6 sogar noch deutlich ansteckender. Eine kürzlich erschienene
Studie der US-amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC beweist, dass sich die
Inzidenzen in Schulen bei Verwendung von Luftreinigern stark reduzieren lassen. - Und natürlich Impfen. Bildungspersonal wurde mit dem Vaxzevria COVID-19-Impfstoff geimpft. Für noch besseren Schutz benötigt es eine Booster-Impfung mit einem
mRNA-Vakzin und zwar bereits zu Schulbeginn. Also bitte, liebe Bundesregierung, bestellen Sie genügend Impfstoff für die 3. Impfung aller interessierten Lehrpersonen und die 2. Teilimpfung zur
Vollimmunisierung der impfbereiten Schüler und Schülerinnen (interessanter Link).
Wir sehen es als unsere Aufgabe diese Punkte bei den Verantwortlichen im Bildungsministerium anzusprechen. Schule kann im Schuljahr 2021/22 wieder „ohne“
Maske möglich sein, aber dazu braucht es eine ernsthafte und frühzeitige Vorbereitung. JETZT!
Übersichtsstudien über die Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen gegen Corona findet ihr in diesem Pre-Print des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation und der Universitätsmedizin Göttingen,
zum Lüften als Maßnahmen im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch Instituts
und zur Bestätigung der hohen Wirksamkeit von Luftreinigern durch die US-amerikanische
Seuchenschutzbehörde CDC.
Von Hannes Grünbichler und Peter Steiner
Bildnachweis: Bildbearbeitung PSt. Bild von Harald Landsrath
auf Pixabay
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