Schulen als Multiplikatoren

Eltern stecken sich bei ihren Kindern an und tragen das Virus in hinaus in die Gesellschaft. Aus der Analyse der AGES-Daten lässt sich eine starke Korrelation zwischen dem Anstieg der Fallzahlen
bei den Fünf- bis 14-Jährigen dem der 35- bis 44-Jährigen korreliert. Diese Elterngeneration weist eine Inzidenz von aktuell 221,6 auf, vierzehn Tage zuvor betrug diese noch 157,2.

 

Kinder und Jugendliche wirken für ihre ihre Familien als Multiplikator*innen in der Pandemie, wie eine neue Untersuchung der staatlichen dänischen Seuchenschutzbehörde (SSI)  nahelegt
(siehe Link 4 unten)

 

Fünf Tage länger ansteckend als Original-Virus

Im Gegensatz zur Ausgangsvariante des CoV-Virus dauert eine Infektion mit der britischen Variante im Durchschnitt fünf Tage länger, etwas mehr als 13 Tage. Einige Bundesländer haben auf dieses
Faktum schon reagiert und die Quarantänezeit auf 14 Tage angepasst. Die längere Ansteckungszeit macht die britische Variante ansteckender (vgl. Harvard-Studie
unten – Link 5)
.

 

Die Infizierten haben eine längere Inkubationszeit und stecken dadurch mehr Menschen an als jene, die an der Originalvariante erkrankt sind. Und auch die Wahrscheinlichkeit eines
Krankenhausaufenthalts ist erhöht, laut dänischer Seuchenschutzbehörde (SSI) um mehr als 60 Prozent erhöht (siehe Link 6 unten)

 

10 Prozent der Infizierten leiden an Long Covid-Syndrom

Britische Erfahrungen zeigen, dass viele Infizierte auch lange nach der Genesung noch Probleme haben, ein normales Leben zu führen (siehe Link 7
unten)
. Die Betroffenen des Phänomens, Long Covid-Syndrom genannt, finden sich auch unter Kindern und Jugendlichen.

 

FAZIT: Kein Normalzustand an den Schulen ab Ostern, Schutzmaßnahmen aufrecht erhalten!

Die ÖLI-UG befürwortet daher, die Maßnahmen an den Kindergärten und Schulen über Ostern hinaus beizubehalten und nachzuschärfen, auch wenn
das Kindergarten- und Lehrpersonal dann bereits geimpft ist. Die Unabhängige Lehrer*innenvertretung hält es für nicht tragbar, das Virus in
diesen Einrichtungen einfach wüten zu lassen. Kindergärten und Schule werden also nur dann wieder relativ normal ablaufen können, wenn es uns gelingt die Infektionszahlen deutlich zu drücken.
Dies scheint aber nur durch einen harten drei- bis vierwöchigen Lockdown möglich. Deshalb unterstützt ÖLI-UG die #NoCovid-Initative (siehe Link 8
unten). 

 

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Der effektive R-Wert (R_eff) lag in der letzten Woche bereits bei 1,12. Das neuartige Coronavirus breitet sich also aus. Der effektive Reproduktionswert bildet Trends ab und bezieht sich dabei
auf ein Infektionsgeschehen, das etwas länger zurückliegt. Er schätzt, wie viel Personen ein Infizierter ansteckt.

 

Leider zeigen aber Modellstudien, dass dieser Wert meist etwas unterschätzt wird. Wenn die neuen CoV-Varianten bereits heute dominieren, wird der R-Wert bei gleichen Maßnahmen nicht mehr nur
knapp über 1 sein, sondern sich immer weiter dem geschätzten Wert von R_eff = 1,4 annähern. Die Saisonalität wird diesen Wert nur um bis zu 20 % sinken lassen, also der R-Wert wird auch dann noch
immer über 1 liegen, wenn es wärmer wird.

 

Links:

Link 1: AGES-Datenanalyse
für die im Bildungsbereich Tätigen.

Link 2: AGES Studie: CoV 2-Varianten in Österreich

Link 3: Vorab-Studie des Londoner Imperial College

Link 4: Untersuchung der staatlichen
dänischen Seuchenschutzbehörde (SSI) 

Link 5: Harvard-Studie zur Ansteckungszeit der britiscchen Mutante

Link 6: SSI – Dänemark: Mehr Krankenhausaufenthalte 

Link 7: The Guardian

Link 8: #NoCovid

 

Bildnachweis: Bild von Sear Akber
auf Pixabay. Bearbeitung: PSt