Das hilf- und planlose Gewurschtel um die Schulen geht weiter. Statt miit „Low-Covid“-Strategien und Investitionen in pandemie-resistente Schulen die Ansteckungsrate zu senken, riskiert
die Bundesregierung und Minister Fassmann die psychische und physische Gesundheit der Schüler*innen, der Eltern und des Schulpersonals. Zugleich vergrößert sich die Segregation zwischen
Zuzügler*innen und Ansässigen.

 

Von Peter Steiner

 

Der Pandemie werden wir in den Schulen so aber nicht Herr, auch nicht der psychischen Belastung der Schüler*innen oder eventuellen Bildungsdefiziten. Denn die nächste Schließung ist damit schon
vorhersehbar, ein nachvollziehbarer Plan allerdings nicht.

 

Alle Lehrer*innen geimpft, Herr Minister? Aber nicht einmal in der Nähe von „fast“!

 

Das kann auch öffentlich vorgetragene ministerielle Uninformiertheit, dass fast alle Lehrer*innen schon geimpft wären, nicht verhindern. So klagen z.B. die Pädagog*innen aus dem Waldviertel über
zu wenige Impftermine, die außerdem in zwischen 60 und 100 Kilometern entfernten Orten angeboten werden. Von Gmünd nach Krems, St. Pölten oder Horn – das ist nicht gerade einmal ums Eck. 
Auch in Tirol und Voralrberg mehren sich die Klagen über ausbleibende Impftermine für Pädagog*innen, obwohl inzwischen auch dem Herrn Minister klar sein dürfte, dass Kinder und Jugendliche COVID
19 verbreiten können.

 

Auf- und Zu-Politik ohne Plan vergrößert sprachlich-soziale Spaltung!

 

Das ständige Auf und Zu der Schulen verstärkt zwischenzeitlich auch den Nachteil für Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache. Sie sitzen in den Deutschförderklassen im Schichtbetrieb fest und
verlieren so den Kontakt zu den Gleichaltrigen in der Stammklasse. Die Folge: Das bisschen Deutsch, das die Volksschüler*innen aus Peru, Bosnien, Vietnam, der Türkei oder sonst einem Staat im
Umgang mit den Deutschsprachigen üben könnten, geht verloren. Die Deuschförderklassen führen ihr behauptetes Ziel der Integration ad absurdum, die sprachliche und bald auch gesellschaftliche
Spaltung vergrößert sich. Wäre es da nicht besser
gewesen, die Deutschförderklassen und die berüchtigten MIKA-D-Tests während der Pandemie aufs Eis zu legen?

 

„Falter“: Comebackplan fehlt!

 

Unter dem Eindruck dieses plan- und phantasielosen Handelns des Ministers und seines Ministeriums fordert Barbara Thot im „Falter“-Newsletter „Holt die Kinder herein!“ und kritisiert vehement das
Fehlen eines Comeback-Plans für die Schulen. Der umfasst nicht nur taugliche Gurgel-Tests dreimal die Woche, sondern darüber hinaus funktionierendes W-Lan, genügend IT-Ausstatttung für
Schüler*innen und Schule. Wir von der ÖLI-UG wollen zusätzlich Luftreinigungsgeräte, soziale und finanzielle Unterstützung für die Eltern und vor der Schulöffnung eine Absenkung der Inzidenzrate
auf wenigstens 50. Dann findet auch die Intensivbetten-Misere ein schnelles Ende.

 

Textnachweis: Die vergessenen Kinder auf schulgschichtn.com

 

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