Luftreinigungsanlagen in Schulen, Altersheimen und in Büros sowie Maskentragen verstärkt als Maßnahmen gegen Corona-Infektionen einführen, verlangen die Forscher*innen der
Gesellschaft für Aerosolforschung in einem Offenen Brief an die deutsche Bundesregierung und die Verantwortlichen in den deutschen Bundesländern.
Ihre wichtigste Forderung: Aufenthalte und Sport im Freien nicht verbieten, da Infektionen und gefürchtete Clusterbildungen in der Mehrzahl in Innenräumen ihren Ausgang nehmen.
Diese Erkenntnis müsse dazu führen, vom Sperren von Parks, beliebten Spazierstrecken und Biergärten sowie von der Einschränkung von Außen-Sportarten ohne Körperkontakt Abstand zu nehmen.
Stattdessen müssen die Schutzmaßnahmen im Inneren von Gebäuden verstärkt werden, wo die Gefahr einer Infektion über Aerosole besonders groß sei. Während die Aerosole draußen verweht und verdünnt
werden, konzentrieren sie sich in Klassenzimmern und anderen Innenräumen.
Die Gesellschaft für Aerosolforschung GAeF ist eine internationale Vereinigung von Forscher*innen aus Naturwissenschaften, Medizin, Technik und aus der Industrie. Sie besteht seit 1972.
Petition für gute Luftqualität an allen Schulen Deutschlands
Die schlechte Luftqualität in Schulen ist nicht nur in Österreich ein Problem. In Deutschland startete der Health Education Food fund (H*E*F*fund) , eine gemeinnützige Organisation zur
Unterstützung „von ungewöhnlichen wissenschaftlichen und Pilotprojekten insbesondere auf dem Gebiet der Gesundheit (inkl. gesundheitsrelevanter Umweltfragen), der Bildung und der Ernährung
sowie des bürgerschaftlichen Engagements“, eine Petition zur Verbesserung der Luftverhältnisse in den Schulen. Im Zentrum der Forderungen der Initiator*innen stehen die Ausrüstung der Schulen mit
maschinellen Luftreinigungsanlagen und die Anwendung von Mindeststandards für die Luftqualität, wie sie für andere Bereiche in Deutschland gültig sind. Die Vernachlässigung der Schulen ist mit
der Situation in Österreich identisch.
Die Luftqualität in den Schulen zu steigern ist eine langfristige Maßnahme. Luftreinigungsanlagen schützen nicht nur gegen Covid-Infektionen sondern auch gegen Feinstaub, Pollen und
CO2-Konzentrationen. Der hohe CO2-Gehalt im Klassenzimmer beeinträchtigt um bis zu 15 Prozent „die Konzentrationsfähigkeit und Lerngeschwindigkeit und erhöht generell das Krankheitsrisiko für
Lehrer:innen und Schüler:innen“, so die Autor*innen des H*E*F*fund. Sie verweisen auf die positiven Auswirkungen der Vorgaben für die Luftqualität an Schulen in Skandinavien.
Durch die Filterung von Krankheitserregern ließen sich die Krankheitstage um rund 30 Prozent, die Feinstaubbelastung um 80 Prozent senken. Die einmaligen Kosten werden mit „deutlich unter 500 €“
pro Schüler*innen und Lehrer*innen beziffert und lägen damit nur bei einem Bruchteil von Wirtschaftshilfen für so manche Unternehmen in der Corona-Pandemie.
Textnachweis: Alle aufgerufen am 21. April 2021.
Gesellschaft für Aerosolforschung GAeF
Offener Brief der GAeF an Regierungen und Bundesländer
Deutschlands
tagesschau.de: Corona-Politik: „Drinnen lauert die Gefahr“
Petition Schulluft – H*E*F*fund
Bildnachweis: Bildbearbeitung PSt auf der Basis des Bildes von Harald Landsrath auf
Pixabay.
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