Nicht für sein Budget, aber dafür, dass er sich ein besseres Bild von der Schulrealität machen kann“. Das war der Aufruf, den wir vor einigen Wochen im KREIDEKREIS und im Kreidekreis-NEWSLETTER veröffentlich haben. Die Reaktionen waren zahlreich.
Die eingelangten Texte sind Beschreibungen aus dem Schulalltag aller Schultypen, sie sind Abbild der Schulrealität, wie sie jeden Tag von tausenden von Lehrer*innen erlebt werden.
Am Montag, den 19.12.2022, haben wir bei klirrender Kälte aus den zahlreichen Einsendungen vorgelesen. Hier gibt es den Audiomitschnitt zum Nachhören:
Eine kleine Delegiertengruppe der unabhängigen Lehrer*inneninitiative ÖLI, Claudia Astner (APS), Susanne Roithinger(AHS), Hannes Grünbichler (BMHS) und Gary J. Fuchsbauer (ÖLI-Bundeskoordinator) hat zeitgleich die gesammelten und anonymisierten Texte dem Minister übergeben.
Im Jänner kam dieses Antwortschreiben von Mag. Martin Netzer aus dem Bundesministerium:
2022-0.925.641-2-A_-_Antwortschreiben_GS_Netzer_03.01.2023_Claudia_Astner
Ja, ich möchte auch berichten: ich bin ausgestiegen mit 04. 01. 2024 aus dem Schulbetrieb,
mit gutem Gewissen und in Priorität meiner Gesundheit, weder muss ich mir so einen enormen Stress und Überbelastung
mit 55 Jahren antun, noch besteht bei mir die Notwendigkeit, im Schulbetrieb, als ERWACHSENENBILDNERIN, Trainerin und Coach
und LSB zu verbleiben, ich kehre im Februar retour in die Erwachsenenbildung!….
Kollaps:
Jaaa, das ganze Schulsystem steht knapp vor dem Kollaps,wie gestern auch in den Medien berichtet, und SOOO
wird man die älteren sehr gut ausgebildeten QuereinsteigerInnen
aus der Jugend/ Erwachsenenbildung, auch kaum halten können, ohne muttersprachliche Unterstützung
ohne weitere Teamteaching LK in einer sehr heterogenen, teils kriegstraumatisierten Kindern, DE Förderklasse mit 15 Kids
aus 10 verschiedenen Ländern mit 9 verschied. Sprachen, nur 4 davon mit guten Englischkenntnissen…
(1 Inderin, 1 Pakistani, 2 Serben) Weiters:
Einer (13 Jahre) davon mit nur 2 Jahren Schulbildung (kurdischer Syrer OHNE SCHRIFTSPRACHE !!!! in seiner eigenen Sprache)
2 arabische Kids, (11 und 12 Jahre), die erst seit 5 Monaten unsere die erst seit 5 Monaten unsere Schrift
schreiben können… und daher sehr schwach sind…etc…
2 afghanische Jungs (Brüder, 12 und 14 J.) mit massiven Verhaltensauffälligkeiten
und extrem störendem Verhalten , welches die Gruppendynamik der Klasse sehr stört…
und durcheinander wirbelt (wie kommen die 4-5 guten und fleißigen dazu?)
Wie soll das eine einzige LK bewältigen bitte ?
Das ist definitiv unmöglich in diesem oa. Setting mit diesen o.a. multiplen
Problemlagen und traumatisierten Kindern / Teenies, die wöchentlich
Therapiesitzungen benötigen würden, oder zumindest eine Sozialpädagogin,
die nicht nur 12 St. pro Schule im Haus ist, sondern in dieser oder auch
anderen DE Förderklassen wöchentlich, diejenigen, die stark verhaltensauffällig
und traumatisiert sind, begleitet, in mind. 2- 3 h pro Woche pro Kind !
Das würde ich als system. Coach und LSB anraten!
Leider ist das Schulsystem dahingehend überhaupt nicht gut aufgestellt,
und geht am BEDARF und den echten Bedürfnissen sowie Voraussetzungen,
die überhaupt einmal erst gutes Lernen ermöglichen, dieser DE Förderklasse Kinder komplett vorbei!
Ich bin sehr gut als system. Coach, Bildungsberaterin, Trainerin
ausgebildet, noch dazu LSB – Lebens und Sozialberaterin
mit 18 Jahren an Erfahrung in der Jugend und Erwachsenenbildung,
genau deshalb, weiß ich, wo die GRENZEN liegen und was sinnvoll wäre…