Die Geschwindigkeit des Beschlusses mit dem die heftig kritisierten separaten Deutschförderklassen verpflichtend im Herbst einzuführen sind, geht auf Kosten seiner Qualität, schreibt
Thomas Bulant in einem
lesenswerten Blog in Arbeit und Wirtschaft (A&W): „Diktat statt Dialog. Wie der Deutschklassen-Schnellschuss schulpartnerschaftliche Prinzipen über Bord wirft“
Schnell, schlampig und diktatorisch muss man wohl die Vorgangsweise des neuen Bildungsministers Heinz Faßmann bei der Einführung der separaten Deutschförderklassen nennen, wenn man die treffende
Analyse und Kritik Bulants liest: Den Deutschklassen liegt keine Evaluation der bisherigen Deutschförderung zugrunde. Es werden keine wissenschaftlichen Belege für die Effektivität getrennter
Klassen geliefert. Den überwiegend kritischen Stellungnahmen im Begutachtungsprozess durch Schulbehörden, DirektorInnen, Gewerkschaften und Wissenschaft wurde kaum Rechnung getragen. Vor allem
aber hat man keinen Dialog mit den betroffenen Schulen, LehrerInnen und ElternvertreterInnen geführt, um sie bei der Entwicklung und Umsetzung des Modells einzubinden. Drei Wochen vor
Schulschluss fehlt den betroffenen Schulen immer noch ein Stellenplan für das im September beginnende Schuljahr.
Dementsprechend geht Thomas Bulant in seinem Blog noch auf folgende Punkte weiter ein:
Das Diktat der Deutschförderklassen kann nicht schöngeredet werden
Es fehlen Lehrplan und Diagnoseinstrumente
Für Ressourcen- und Raumprobleme erklärt sich das BMBWF für unzuständig
Endlich in Dialog treten, um Schulen, Eltern und Kinder Sicherheit zu geben
Thomas Bulant ist Schul- und Dienstrechtsexperte in der Gewerkschaft der Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer und Vorsitzender Stellvertreter der GÖD-ARGE
Lehrerinnen; Lehrbeauftragter in PädagogInnenaus- und -fortbildung zu Schulrechtsfragen.
ms
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