Gleich nach dem Offenen Protestbrief der Unabhängingen Lehrergewerkschafter*innen der ÖLI-UG (hier) hat Herr Bundesminister Polaschek (ÖVP) gemeinsam mit den „Spitzen“ der fünf Lehrergewerkschaften (FCG) reagiert und erste Entlastungsmaßnahmen für Lehrer*innen angekündigt
.
Was dabei rauskam, durften wir alle in ihrem gemeinsamen Brief lesen (hier). Erste Reaktionen weiter unten.
Unsere Kolleg*innen von der Vorarlberger Lehrer*innen-Initiative (VLI) haben ihrer Empörung einmal Luft verschafft und sich mit einer Medienaussendung zu Wort gemeldet. Diese finden auch wir sehr treffend und können ihr eigentlich nichts mehr hinzufügen.
Wo bleiben die Entlastungen, Herr Minister Polaschek?
Leere Worte reichen nicht!
Der Minister verharrt trotz massiver Kritik auf seiner Linie. Weder für Lehrer*innen soll es spürbare Entlastungen geben, noch für Schüler*innen reale
Erleichterungen.
Die Belastungsgrenze für Lehrer*innen ist schon lange erreicht, das haben wir gemeinsam mit zahlreichen Lehrervertreter*innen aus ganz Österreich in den vergangenen Tagen deutlich gemacht. Ausgerechnet am 1. April hat Minister Polaschek gemeinsam mit Gewerkschaftsvertretern, die alle der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) angehören, allen voran Paul Kimberger, ein Schreiben verschickt, in dem Entlastungsmaßnahmen angekündigt werden.
„Die Schulen brauchen spürbare Entlastungen, Sofortmaßnahmen sind dringend nötig,“ so die Pflichtschullehrerin und UBG-APS-Vertreterin Ingrid Scharf in einer ersten Reaktion. „Zusätzliche Unterstützung auf allen Ebenen ist jetzt notwendig und nicht irgendwann. Wir brauchen Lehrende, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Sprachförderlehrer*innen und administrative Kräfte,“ fordert die Mittelschullehrerin.
„Minister Polaschek und seine Mitarbeiter*innen haben offenbar keine Vorstellung von der enormen Arbeitsüberlastung der Lehrer*innen und der Schulleiter*innen in den vergangenen zwei Jahren. Anders lässt sich dieses Schreiben nicht erklären. Die Überlastung eines Systems kann man doch nicht reduzieren, indem der Durchführungszeitraum von Kompetenzmessungen um zwei Wochen verlängert wird. Weiters meint er, es sollen Doppelgleisigkeiten vermieden und nicht unbedingt erforderliche Maßnahmen gestoppt werden. Solche Selbstverständlichkeiten will uns der Minister als ‚ein Maßnahmenbündel’ verkaufen, das ‚nach Ostern zu spürbaren Erleichterungen’ führen soll, das ist doch ein Aprilscherz,“ kritisiert der AHS-Vertreter Gerhard Pušnik.
„Für Schüler*innen gibt es schon gar keine Erleichterungen, das Ministerium hat sich da überhaupt nichts überlegt und tut so, als hätten die diesjährigen Absolvent*innen zwei normale
Schuljahre hinter sich, das Gegenteil ist der Fall. Das Krisen-Management dieses Ministers gefährdet die Gesundheit der Lehrer*innen und die Zukunft der Schüler*innen. Blamabel ist, dass hier die FCG-Vertreter auch noch mitmachen“, zeigt sich die BMHS-Vertreterin Katharina Bachmann empört. „Das Vertrauen in diesen Minister ist weg, bevor er eines aufbauen
konnte“, meint sie abschließend.
Die Unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG) und die Österreichische Lehrer*innen-Initiative (ÖLI) fordern die verantwortungsbewussten Mitarbeiter*innen im Bildungsministerium auf, ihren Minister auf seine gesetzliche Fürsorgepflicht hinzuweisen.
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