
Über 800 Vorarlberger Pflichtschullehrer/innen haben die Resolution gegen die verpflichtende Einführung der Ziffernnoten unterschrieben.
Wie wir ausführlich berichteten, führt die Bundesregierung die verpflichtenden Beurteilung aller Volksschüler/innen ab der zweiten Klasse mit Ziffernnoten ein. Faßmann möchte als weiteren
Schritt die Ziffernbenotung bereits im ersten Semester der ersten Klasse verpflichtend, verkündete er in der ORF- „Pressestunde“ am 9. September 2018 (siehe dazu „Faßmann in der ORF- Pressestunde“ ).
Der massive Widerstand vieler der betroffenen Pädagog/innen und heftige Kritik anderer Expert/innen aus dem Bildungsbereich wurde von Faßmann „standhaft“ ignoriert.
Doch die Pädagog/innen geben nicht auf.
In Vorarlberg unterschrieben über 800 Pflichtschulpädagog/innen eine Resolution, in der sie von Bildungsminister Faßmann fordern, dass die „die Wahlfreiheit der Schulen zur Beibehaltung der
alternativen Leistungsbeurteilung in der Grundstufe I“ weiterhin gegeben ist.
Besonders empört habe die Lehrer/innen die inkompetente und despektierliche Bemerkung Faßmanns zur alternativen Leistungsbeurteilung. Im Mai meinte der Minister, „die verbale Beurteilung seien
Phrasierungen ohne große Aussagekraft oder Smileys, die den Noten nachempfunden seien“, erklärt der ZA-Vorsitzender Willi Witzemann gegenüber den VN (Vorarlberger Nachrichten). Faßmann zeige damit eine unerträgliche Ignoranz gegenüber den vielen
engagierten Lehrer/innen und die „akribische Vorbereitung der alternativen Leistungsbeurteilung an den einzelnen Schulen. Da steckte viel Arbeit dahinter. Und jetzt will man all das einfach
ignorieren?“, ärgert sich der oberste APS-Lehrer/innen-Vertreter.
Auch die Elternvertretung (… die alternative Leistungsbeurteilung soll es auch künftig geben), die Pflichtschullandesinspektorin Karin Engstler (… bin für das bestehende Modell)
und Industriellenvereinigung Vorarlbergs unterstützen die Resolution.
Ob die Schulen und Pädagog/innen auch von den Vorarlberger Verantwortlichen für die Bildungspolitik – in erster Linie Bildungslandesrätin Schöbi-Fink und Landeshauptmann Wallner – unterstützt
werden, wird sich zeigen. Viel Mut müssten sie dafür eigentlich nicht aufbringen, findet doch heute die alternative Leistungsbeurteilung in der Primarstufe in den Schulen, in der Bevölkerung und
der Wirtschaft eine breite Akzeptanz. Nur mehr in der türkisblauen Retropolitik findet der Zwang zur Ziffernnote Platz.
ms
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