Über die Ergebnisse der aktuellen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) und der Hannes-Androsch-Stiftung bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften „Österreich 2025 – Die
Rolle ausreichender Basiskompetenzen in einer digitalisierten Arbeitswelt“, berichtet Lisa Kogelnik – „Lesekompetenz hilft im Wettbewerb mit Robotern“ – im Standard.

Der Arbeitsmarkt verändere sich, und Hauptgrund dafür sei die Digitalisierung. Damit die Österreicher weiterhin einen Job finden können, müsse sich auch das Bildungssystem ändern. Und für die
Jobs in Zeiten der Digitalisierung seien vor allem Basiskompetenzen wichtig, sind die zentralen Aussagen dieser Studie.
Für Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen ist es heute bereits sehr schwierig einen Job zu bekommen (siehe Grafik). In Zukunft werden sie es noch schwerer auf dem Arbeitsmarkt haben. Dabei
sind laut den Studienautorinnen Julia Bock-Schappelwein und Ulrike Huemer Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen ein „unverzichtbarer Grundstein“ für die weitere Schul- und
Berufskarriere, vor allem in Zeiten der Digitalisierung.

Denn für viele Jobs würde immer mehr Fähigkeiten gefordert, die der Computer/Roboter (noch) nicht hat: Verstehen und Kommunizieren von Informationen, das Lösen unstrukturierter Probleme und
das Durchführen manueller Tätigkeiten, die keiner Routine folgen
. Ohne lesen und rechnen zu können, könne man sich aber diese Fähigkeiten nicht lernen.
Deshalb müsse die neue Regierung laut Wifo-Chef Christoph Badelt: „In Bildung investieren, in Bildung investieren, in Bildung investieren.“ Schon im Kindergarten müsse man vor allem jene
fördern, die dazu Hause nicht die nötige Unterstützung der Eltern bekommen.

Wenn die/der zukünftige Finanzminister/in, wie bisher von Schelling praktiziert, auch unkontrolliert bei der Bildung spart, drohen dem Staat laut Studie weit mehr zusätzliche Kosten als
Einsparungen, etwa für das Sozialsystem. (Siehe dazu auch den Bericht „Wider
den Budgetsparwahn! Mythos vom „guten Nulldefizit“ endlich demontiert.“)

Hannes Androsch empfiehlt vor allem die Einführung der Ganztagsschule an allen Schultypen. Nur so könne die fehlende Chancengleichheit hergestellt werden. Die kommende Regierung müsse in der
Schulpolitik jedenfalls mit den „Blockaden aus scheinideologischen Gründen aufhören“, sagt Androsch: „Schulen sind für Schüler da und nicht für Lehrergewerkschafter und Landespolitiker.“