… und nicht nur regierungsfreundliche Fraktionsmenschen
Nachgedacht:
Von Gary Fuchsbauer
Liebe Kolleg_innen!
Egal ob C-Topf-Überfüllung, immer mehr Testungen, kein Förderpersonal, kein / zu wenig Verwaltungspersonal, MS-Restschulproblematik, überrannte AHS, kein Dienstrechtswahlrecht trotz
Gesetzesvorschrift, seit Jahrzehnten nicht angehobene Tages-/Nächtigungsgebühren, seit Jahren nicht nur nicht angehobene, sondern durch BEZU sogar gesenkte Fahrtkostenabgeltung, viel zu geringe
(nämlich auf Basis viel zu hoher Klassen-/Gruppengrößen berechnete) WE-/Real-/Lehrer_innen-Stundenzuteilung, unrealistisch enge Sonderpädagog_innenbedarfsberechnungen, keine ausreichenden
Schul-Sach-/Reise-Budgets, zu hohe Lehrverpflichtungen um tatsächlich Zeit für zB Individualisierung zu haben, Schwerpunktsetzung auf Prüfungen, statt auf Pädagogik, Direktionsautonomie statt
effektive Mitbestimmung, Direktionskaiser_innen (im Sinne von auf Lebenszeit) mit Weisungsrecht (aus der Kaiserzeit), statt auf Zeit gewählte Schulleitungsteams, usw.:
Egal woran ich bei Schule denke und was ich wieder darüber lese, immer wieder denk ich mir:
Wenn wir eine Gewerkschaft hätten (und nicht nur regierungsfreundliche Fraktionsmenschen), dann könnten weder all die Büromenschen in Bildungsdirektionen und Ministerien, noch
Parlament und Regierung so agieren, wie sie es seit Jahrzehnten und zuletzt immer unverschämter tun.
Wenn wir eine Gewerkschaft hätten (und nicht nur regierungsfreundliche Fraktionsmenschen), dann würde die Gewerkschaft den Journalist_innen die Themen vorgeben und Gewerkschaft,
Eltern, Lehrer_innen, Schüler_innen und Studierende der Bürokratie und der Regierung die Themen vorgeben.
Wir brauchen eine Gewerkschaft, die tatsächlich die Arbeitenden vertritt und nicht Wohlhabende schützt, Vermögens- und Erbschaftssteuern zumindest auf international
vergleichbarem Niveau fordert, statt Armen als Strafe noch Geld wegnehmen will.
Bildung und Integration und Sozialstaat kosten und die Gewerkschaft muss auch deren Finanzierung fordern, und zwar dort, wo Geld ist und nicht bei den sozial Schwachen.
Kann die nun auch in Österreich beginnende Klimastreikbewegung ein Anstoß sein?
Kann die Überforderung der AHS+BMHS-NeuesDienstrecht-Junglehrer_innen in Induktionsphase und 20-Prozent-Arbeitszeiterhöhung ein Anstoß sein?
Wann reicht’s den geduldigen Österreicher_innen und den noch geduldigeren, weil ihren Beruf und ihre Schüler_innen liebenden Lehrer_innen?
LG Gary, nachdenklich
Gary Fuchsbauer ist Vorstandsmitglied der ÖLI-UG, Stv. Vorsitzender in BMHS-ZA,
GÖD-Vorstandsmitglied und Bereichsleiter gewerkschaftliche Bildungsförderung,
Stv. Vorsitzender in BMHS-Gewerkschaft und dadurch auch Mitglied der GÖD-Bundeskonferenz und der ARGE LehrerInnen
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