Erich Gusenbauer unterrichtet im Landesschulzentrum für Hör- und Sehbildung in Linz Mathematik, Informatik und Geschichte. In einem sehr lesenswerten Artikel von Karin Riss im
derStandard beschreibt er pointiert die erforderlichen Qualifikationen der/des modernen Lehrer/in: „Ich bin Ernährungsberater, ausgebildet in Gewalt- und Drogenprävention, im Umgang mit
Mobbing, Cyberkriminalität, kompetent in medizinischen Angelegenheiten, ich leiste Erste Hilfe, unterstütze bei Familienangelegenheiten, mache Medien- und Sexualerziehung, biete
Verkehrserziehung, Bewegungserziehung, politische Bildung, Umwelterziehung und interkulturelles Lernen.“ „Wirtschaftliche Kompetenzen und VerbraucherInnenbildung gibt es natürlich auch
noch“.
Karin
Riss fragt nach und will wissen, weshalb er so vieles unter einen Hut bringen müsse: Eine neue Erfindung der Bildungspolitiker/innen sei schuld. Das „Unterrichtsprinzip“, welches
die Lehrkraft selbstverständlich in den Bildungsalltag miteinfließen lassen solle. Das sei zumindest die politische Idee dahinter. Das sei nichts anderes als eine geplante, aber
kostengünstige Lehrer- wie Schülerüberforderung. Gusenbauer fragt sich, wann er denn all das, was sich der Gesetzgeber an wichtigen Unterrichtsbestandteilen ausgedacht hat, unterbringen soll.
„Während der paar Minuten am Tag, in denen ich tatsächlich als Lehrer tätig bin? In der Zeit, wenn ich als Elternberater, Sozialarbeiter, Psychologe, Mediator oder Familientherapeut arbeite? Oder
dazwischen, wenn ich die Funktion des Alleinunterhalters oder Animators wahrnehme?“
Aber es geht noch weiter. Gusenbauer erklärt, weshalb ihn das ständige Herumwurschteln nervt.
Pointiert, überspitzt vielleicht. Auf jeden Fall trifft er damit den Nagel auf den Kopf.
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ms
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