Ein Kommentar von Gerhard Pušnik

Nach einer langen Reihe von Problemen und Pannen war das Ministerium unter Heinisch-Hosek bis heute nicht in der Lage, Vernunft, Ruhe und pragmatsche Vorgangsweise in die Vorbereitungen
zur neuen Reifeprüfung zu bringen.

Wer die mit dem Ziel der Unterstützung für SchülerInnen und LehrerInnen eingerichtete Website zur VWA (www.ahs-vwa.at) besucht, findet hier ausreichend (!) Beschäftigung für mehrere Stunden,
vielleicht auch Erklärungen, weshalb es läuft, wie es läuft: Auf der Startseite finden wir 5 mit Inhalten und Dokumenten gefüllte Menüpunkte – von Grundlagen bis FAQs. Allein im Unterpunkt
„Materialien“ finden wir 52 (!) Dokumente, vom Beurteilungsraster bis zum Praxisbuch „Vorwissen-schaftliches Arbeiten“, inklusive Verlagswerbung. Im Kapitel „Kompetenzerwerb“ gerade noch einmal
22 (!) Dokumente zum Download.
Was ist eine VWA?
Im Grunde wird von den SchülerInnen eine schlichte Proseminar-Arbeit erwartet, mit der sie eigenständiges und „vorwissenschaftliches“ Arbeiten lernen und im Finale schriftlich und mündlich in
einer Präsentation belegen sollen. LehrerInnen sollen das machen, was sie immer machen: ihre SchülerInnen begleiten, betreuen und schließlich auch beurteilen. Wir LehrerInnen machen das pro
Durchgang in einem Zeitraum von jeweils fast eineinhalb Jahren, von der Themenfindung im Wintersemester der 7. Klasse bis zur Präsentation im April der Matura-Klasse.
Weshalb muss dann plötzlich in der ersten Woche des 2. Semesters die ganze Angelegenheit – weg von den LehrerInnen, weg von der Schule – auf einem Server landen? Für die Beurteilung reicht uns
eigentlich ein ausgedrucktes Exemplar zum Abgabetermin, und eines für den Vorsitz. Für das Hochladen bleiben dann immer noch einige Wochen Zeit.
Fazit: Die Tatsache, dass hier ein derart aufwendiges, unpraktisches und unnötiges Verfahren entwickelt wurde, zeigt, auf welchen Abwegen das Ministerium ist.
• Wir brauchen ein einfaches und praktikables Verfahren.
• Der Aufwand für Betreuung, Abgabe, Beurteilung, Archivierung etc. muss qualitativ und quantitativ in einem angemessenen Verhältnis zu den 50.000 Zeichen und zur Intention der VWA
stehen.

• SchülerInnen und LehrerInnen brauchen klare Vereinbarungen und zeitgerechte Information und kein hysterisches Aufbauschen und keine schadenfreudig zusehende
AHS-Gewerkschafsspitze.