Wie vor zwei Wochen berichtet, staunten die türkisblauen Strategen nicht schlecht, als ihr Bildungsminister Faßmann seine Vorstellungen im Ö1 – Interview, wie er sich die Förderung jener
Schüler/innen, die nicht ausreichende Deutschkenntnisse besitzen um dem Unterricht folgen zu können, konkretisierte. Jene Schüler, die nicht ausreichend die Landessprache beherrschen, sollen
beispielsweise drei Stunden pro Tag in einem Kursprogramm Deutsch lernen und in der restlichen Unterrichtszeit am normalen Unterricht in der Klasse teilnehmen. Das sorgte natürlich für
Verwirrung, steht doch im türkisblauen Regierungsprogramm: „Deutsch vor Regelunterricht mit eigenen Deutschklassen“, wie Mölzer (FPÖ) sofort dem schwarzen Minister über den Kurier ausrichtete.
Man werde das noch mit Faßmann ausdiskutieren. Ein paar Stunden später meinte Faßmann, dass er sich selbstverständlich zum Regierungsprogramm bekenne … (siehe auch: „Faßmanns Klarstellung zu den Herbstferien und Widersprüche bei Deutschklassen“)

Quasiseparaten Deutschklassen

Schnell, auffallend schnell wurde daraufhin von Kurz und Strache das „Projekt Förderklassen“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Einrichtung von „quasiseparaten Deutschklassen“: Die
„außerordentlichen Schüler“, das sind Kinder, die nicht ausreichend Deutsch können, sollen künftig in eigenen Sprachförderklassen gesondert unterrichtet werden. Neu und nicht den Vorgaben des
Regierungsprogramms entsprechend, ist der gemeinsame Unterricht mit ihren Altersgenossen im Werk-, Turn- und Zeichenunterricht. Damit will man offensichtlich Kritikern zuvorkommen, die davor
warnen, dass separate Deutschklassen die Gefahr einer Ghettobildung in sich tragen. Nur mit gemeinsamen Werk-, Turn- und Zeichenunterricht wird man dieses Problem zwar vom Tisch, aber nicht aus
der Schule reden können.
Schnellschuss mit vielen Fragezeichen