Thema: „Zur Zeit“ ist aktuell zweimal in den Schlagzeilen

 

Gegründet wurde das stramm rechtsstehende Wochenmagazin „Zur Zeit“ vor 11 Jahren von FPÖ-Nationalrat Mölzer. Seitdem liefern die Redakteur/innen und Artikelschreiber des Blatt regelmäßig Stoff –
vornehmlich „rechtsextremen Inhalts“ – für negative Schlagzeilen in den österreichischen Medien.


Aktuell gibt die Postille gleich doppelt Anlass zum Ärgernis:
Einerseits soll „Zur Zeit“ im Parlament (Kitzmüller, Rosenkranz) ausgezeichnet werden, andererseits veröffentlichte sie – angeblich irrtümlich – einen extremen Artikel.
Für heftige Kritik der Oppositionsparteien sorgt die geplante Verleihung eines Medienpreises an „Zur Zeit“. Es sei immer, aber vor   allem im Gedenkjahr 2018, ein „falsches Signal“,
einen Verlag auszuzeichnen, der „rechtsextreme Inhalte“ verbreite.
Es geht um die Einladung der dritte Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller (FPÖ) und des Instituts zum „Dinghofer-Symposium 2018“, das am 8. November im Parlamentsaußenquartier Palais
Epstein stattfindet und von FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz moderiert wird. Neben anderen Ehrungen soll die kritisierte Verleihung des Medienpreises an die FPÖ-nahen Zeitschrift „Zur Zeit“ (W3
Verlag ).


Nachdem am Wochenende Günter Traxlers
Artikel „Patriotismus à la FPÖ“ im derStandard.a
t erschien, in dem er aus einem Artikel der jüngsten Ausgabe der „Zur Zeit“ (Nr. 40/2018): „Mehr Recht, Ruhe und Ordnung im Land“ (Autor Lajos
Rohonczy) zitierte, gehen die Wogen in den sozialen Netzwerken hoch. Zurecht, wie die Redaktion der oeliug.at meint. Und scheinbar sieht das auch der geschäftsführende Redakteur der rechten
Zeitschrift, Bernhard Tomaschitz so. Zumindest will er uns das in einer kurzen Presseaussendung glauben machen. In der Aussendung distanziert
er sich vom Text „Mehr Recht, Ruhe und Ordnung im Land!“. Dieser Artikel sei „ursprünglich als Brutal-Satire gedacht“ gewesen und „aus Versehen“ in das „ungeprüft ins Blatt“ gerutscht. Also
wieder einmal nur ein betrüblicher „Einzelfall“, weil der Artikel „in keinster Weise der Blattlinie“ entspreche? Dieser Rückzieher ist keine „Brutal-Satire“, ist auch nicht lustig – sie ist
einfach nur lächerlich.

 

Dazu: orf-Meldung „Kritik an „Zur Zeit“-Auszeichnung“ 

Und weil’s dazu passt:
Eine Einladung zu einer Diskussion heute um 18
Uhr in Wien zu nationalistischem Populismus.

Dienstag, 16. Oktober 2018, 18:00 Uhr
Einlass 17:30
Haus der Europäischen Union
Wipplingerstraße 35, 1010 Wien