Bereits im Sommer 2017 machten die unabhängigen Gewerkschafter/innen in der GÖD (UGÖD) auf die problematische Entwicklung rund um den Verkauf der gemeinnützigen Wohnbauvereinigung (WBV) an
Christian Hosp aufmerksam. Hosp ist Geschäftspartner von Michael Tojner, ein wichtiger Player in der Causa WBV.

Noch am 10. April 2018 forderte die UGÖD, „dass im Sinne
des Gemeinwohls auch die neu benannte WBV-GFW [die ehemalige WBV-GÖD] bzw. ‚Wohnbauvereinigung GFW Gemeinnützige GmbH‘ eine gemeinnützige Wohnbaugesellschaft bleiben und dass auch sämtliches
Vermögen der „WBV-GFW“ unter die Gemeinnützigkeit fallen muss.

 

Ein erster Erfolg
Ein Zusatz im Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG), dass der Erwerb gemeinnütziger Wohnbaugesellschaften und auch indirekte Beteiligungen der Zustimmung durch die Landesregierung bedarf, schiebt
jetzt den bisher de facto ungebremsten Immobilienspekulationsgeschäften mit gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften einen wirksamen Riegel vor. Die Änderung wurde am 17. April 2018 im Nationalrat
beschlossen. Gerade noch rechtzeitig, damit der umstrittene Deal von Christian Hosp mit der WBV-GFW verhindert werdeen kann.
Auf Berufung des neuen Passus zur Gemeinnützigkeit im WGG, teilte der Geschäftsführer der GFW, Michael Baumgartner dem Amt der Wiener Landesregierung mit, dass er keinen Antrag auf Genehmigung
der Transaktion stellen werde. Der Grund: „absolute Nichtigkeit“, berichtet der.Standard.at „Zaun für „Raubtierkapitalismus“ im gemeinnützigen Wohnbau“

Damit ist – hoffentlich – der Deal geplatzt und die Gemeinnützigkeit der WBV gesichert.

 

Rückblick: „Und aus war`s mit der Gemeinnützigkeit“.
Die WBV GÖD, ehemals im Besitz der Gewerkschaft öffentlicher Dienst, wurde 2004 in eine „Art „Muttergesellschaft“ überführt, die unter dem Namen „Gesellschaft zur Förderung des Wohnbaus GmbH“
firmiert und die anfänglich von Dr. Gerhard Renner (2/3) und einer TARES-Vermögensverwaltung GmbH (1/3) als Gesellschafter kontrolliert wurde. Durch ständig wechselnde Besitzverhältnisse und
Personen, gelangte schlussendlich die Kontrolle an Michael Tojner, der „Heumarkt-Investor“. Und aus war`s mit der Gemeinnützigkeit, war in der Folge die Interpretation des Deals in der
Öffentlichkeit. Ein klassischer Schachzug wie aus dem Lehrbuch „Einführung in den Raubtierkapitalismus“, aber strategisch nicht wirklich geschickt und leicht durchschaubar. Die UGÖD hat dazu eine
übersichtliche Zusammenfassung Entwicklung in dieser Causa
erstellt.