Workshop „Bedeutung und Zukunft der Sozialversicherung“ mit Lukas Wurz im Rahmen des ÖLI-Seminars in Zeillern
Eine Zusammenfassung von Peter Steiner
Was genau mit den sozialversicherungen und der AUVA passieren wird, ist noch unklar. Klar ist aber eines: die regierungspläne können ihre gesundheit gefährden. Über die geschichte der sozial- und
unfallversicherungen und die konsequenzen der umgestaltungspläne referierte Lu-kas Wurz, 20 jahre lang sozialreferent der Grünen.
Mit der forderung die AUVA möge bei einem budget von 1,2 milliarden Euro 600 millionen einsparen, wird die AUVA aller möglichkeiten beraubt, nach einem arbeitsunfall die heilung und
rehabilitation bis zur vollen arbeitsfähigkeit zu betreiben. Denn rund 600 millionen kosten alleine die invalidenrenten, die die AUVA zahlt.
Warum sich die AUVA einzig und alleine aus arbeitgeberbeiträgen finanziert, wird aus ihrer geschichte klar. Sie soll die arbeitgeber entlasten, wenn einmal ein arbeitsunfall passiert, und die
gefahr einer klage des arbeitnehmers abwenden, die kleine und mittlere betriebe schnell einmal in den konkurs treiben kann – ein Danaergeschenk der regierung für klein- und mittel-betriebe mit
geringen mitteln für anwälte.
Zugleich kann rehabilitation und therapie nicht einfach gestrichen werden, also könnten die bieherigen AUVA-aufgaben zu den beitragsfinanzierten und zusammengelegten krankenkas-sen wandern. Sie
bekommen für die zusätzlichen leistungen null ersatz und müssten daher ihr bisheriges leistungsangebot verringern.
All das umbauen und reformieren ist eigentlich nicht nötig. Eine studie der renommierten London School of Economics stellt dem österreichischen sozialsystem ein außerordentlich gutes zeugnis aus:
in allen untersuchten bereichen von „kundenzufriedenheit“ bis „öko-nomie“ rangiert unser sozialsystem unter den ersten drei staaten.
Mit anderen worten: die pläne der regierung sind das gesundheitsproblem nicht das system von unfalls- und selbstverwalteten krankenversicherungen.
ms
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