Schön, dass es im allerletzten Moment vor Schulschluss noch eine Einigung zwischen dem Bildungsministerium und der islamischen  Kultusgemeinde  bzgl. der differenzierteren
Religionsbezeichnung islamischer Kinder gegeben hat.

 

Kommentar von Gabriele Bogdan

 

Frau Ministerin Rauskala zeigte sich zufrieden darüber und bat in einem Interview „um Verständnis dafür, dass das ein oder andere Zeugnis nun geändert werden müsse.“
Nur: Das „ein oder andere“ sind tausende Zeugnisformulare, die in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland bereits fix und fertig ausgedruckt nur noch auf die Unterschrift der Schulleitung
warten.
Diese sollen nun vernichtet, die Dateien bearbeitet und die Zeugnisse neu ausgedruckt werden!

 

Was für ein Timing!
Die Notenkonferenzen fanden am Mittwoch, dem 19. Juni statt. Ab diesem Zeitpunkt war es möglich, Zeugnisse auszudrucken, was natürlich fleißig gemacht wurde. Schließlich gilt es Termine
einzuhalten!
Am Freitag, dem 21. Juni (der autonom zB. in Wien) schulfrei war, langte die Mitteilung ein, man müsse die islamischen Religionsbekenntnisse in den Zeugnissen ändern!

 

Geht’s noch?
Man hat einen berechtigten Wunsch der islamischen Kultusgemeinde erfüllt, der seit Februar bekannt war! Ein Überbleibsel von unserem Exbundesminister Faßmann!
Einmal mehr wird den Lehrer*innen und Schulleiter*innen (noch dazu innerhalb kürzester Frist) Arbeit aufgehalst, die bei entsprechender Planung wohl leicht vermeidbar gewesen wäre.

 

Einfache Lösung des Dilemmas:
Die neue Regelung soll ab dem Schuljahr 2019/20 gelten.
Bitte dringend um ein Rundschreiben dieses Inhalts, sehr geehrte Frau Ministerin!

Gabriele Bogdan (ÖLI-UG) ist Mitglied des Zentralausschusses der Wiener Pflichtschullehrer*innen apfl-ug