Sie sind die Ko-Autoren des neuesten gewerkschaftlichen Trauerspiels: Die  Vorsitzenden  der APS-, AHS- und BMHS-Sektionen machen gemeinsame Sache mit Bundesminister Faßmann und
zwingen die Lehrer*innen „freiwillig“ für oder gegen den Unterricht an den „Zwickeltagen“ zu voten. Der GÖD die Schuld zu geben, wäre aber zu einfach.

 

Am 1. Mai, dem Tag des Erinnerns an den Kampf für die Gewerkschafts- und Arbeiter-Rechte, versetzen Kimberger, Weiß und Gangl der solidarischen Vertretung durch eine Gewerkschaft einen Tritt in
den Allerwertesten. Sie wälzen den Arbeitskampf und die Verantwortung auf die einzelnen Lehrer*innen ab. Frage am Rande: Wer braucht diese Gewerkschaftsvertreter*innen, die sich mit dem
Arbeitgeber auf ein Packel hau’n und die Arbeitnehmer*innen vereinzeln statt zu einem gemeinsamen Aufstehen zu versammeln?

 

Nicht die GÖD als solche ist eine „gelbe“ Gewerkschaft, eine solche, die im Interesse des Arbeitgebers agiert. Nicht die GÖD ist das, sondern die Vertreter der ÖVP-eigenen FCG,
die immer noch die Mehrheit in dieser Gewerkschaft stellen. Sie bringen den Zynismus auf, den Kolleg*innen einen Zwang zur Freiwilligkeit als Erfolg zu verkaufen.

 

In der Öffentlichlkeit wird die GÖD gerne so hart wie „Beton“ dargestellt. Ist sie nicht. Das einzige, was die von der ÖVP abhängige FCG mit Zähnen und Klauen verteidigt, ist der Machtanspruch
der ÖVP im Staat. In allen anderen Fällen macht die FCG die Gewerkschaft so widerstandsfähig wie eine Sandburg im Laufe der Gezeiten. „Sand statt Beton!“ nennt das Manfred Sparr von der UBG in
seinem Kommentar christlich-konservativen Trauerspiel .

 

Sparr überschätzt jedoch den Widerstandswillen der FCGler. Sand könnte man wenigstens ins Getriebe streuen und dann schnell wegrennen. Auch eine Form des Widerstandes. Die Herrschaften können
aber nicht weglaufen, weil Puddingbeine Laufen nicht erlauben.

 

Kommentar von PSt

 

Bild von  Fabiana
pfernandes
auf Pixabay