Unabhängige LehrerInnen der ÖLI-UG appellieren an Nationalrat: Beiziehen von ExpertInnen zur Sexuellen Bildung muss weiter möglich bleiben.
Presseaussendung der ÖLI-UG
Wegen fragwürdiger Inhalte in den Workshops eines Vereins soll jetzt das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden: Alle Vereine zu Sexualkunde sollen aus den Schulen verbannt werden, verlangt ein
Entschließungsantrag von ÖVP- und FPÖ-ParlamentarierInnen. „Das ist nicht im Interesse unserer Kolleg*innen!“ sagt Ursula Göltl, AHS-Lehrerin in Wien und in der
AHS-Lehrer*innengewerkschaft für die Österreichische Lehrer*inneninitative – ÖLI-UG. „Die Plattform Sexuelle Bildung umfasst ein weites Spektrum anerkannter Vereine und wird auch von kirchlichen
und konservativen ExpertInnen unterstützt. Von weltanschaulicher Indoktrinierung im Sexualkundeunterricht kann nicht die Rede sein. Hier soll eine Kooperation verboten werden, die über viele
Jahre sehr erfolgreich war.“
Im Rahmen von Workshops und in kleinen Gruppen, am besten die Mädchen und Burschen getrennt, lässt sich viel leichter über Sexualität reden als im Biologieunterricht. „Die meisten Lehrer*innen
sind eben nicht ausgewiesene Expert*innen für die Sorgen und Nöte von Kindern und Jugendlichen im Zusammenhang mit Sex-Liebe-Partnerschaft“, so Gabriele Bogdan,
Pflichtschullehrerin und Personalvertreterin in Wien.
Barbara Gessmann-Wetzinger von der ÖLI-UG ergänzt: „Die letzten Menschen mit denen ich in meiner Jugend im Detail über Sexuelles, Intimes hätte reden wollen, wären meine
Lehrerinnen gewesen. Und die absolut letzten – bitte verzeiht liebe, geschätzte Lehrerkollegen -wären Lehrer gewesen. Ich bin für zeitweise, professionelle und approbierte externe Unterstützung
des Sexualkundeunterrichts. Der fragwürdigen Informationsfülle aus dem Internet muss guter Unterricht mit Expert*innen entgegengesetzt werden.“
Die Unabhängigen LehrerInnen der ÖLI-UG appellieren daher an die Abgeordneten zum Nationalrat, diesem Initiativantrag nicht zuzustimmen.
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