
Was für ein Flop! Die seit Wochen angekündigte und heiß diskutierte APP zur Bewertung von Lehrer*innen wurde gestern vorgestellt. Sie erweist
sich als ungenügend um Lehrer*innen und Schulen wirklich bewerten zu können. Handelt es sich um ein faules
Ei?
Sie sammelt die Namen von 90.000 Lehrer*innen ohne deren Zustimmung und die Telefonnummern von Schüler*innen jeden Alters. Ist das rechtmäßig? Wie kann damit Geld verdient
werden?
Zudem sind die APP-Hintergründe sehr merkwürdig. Beide WebPages des 17-jährigen Schülers Benjamin Hadrigan lassen die grundlegendsten gesetzlichen Voraussetzungen für den Betrieb von kommerziellen Pages
vermissen. Und um solche handelt es sich. Hadrigan will damit seine Dienste als Nachhilfelehrer und die von ihm entwickelten Lernpakete verkaufen.
Schon in der Diskussion um die Erscheinung der Lehrer-Bewertungs-APP letzte Woche kündigte die ÖLI-UG und ARGE Lehrer-Vorsitzender Kimberger rechtliche Schritte an, sollte die APP
Personen- und Persönlichkeitsrechte der betroffenen Kolleg*innen missachten. Die APP wird von der GÖD juristisch durchleuchtet werden.
Der angebliche Entwickler Benjamin Hadrigan stellte seine APP bei der Erstpräsentation so dar, dass nicht an Lehrer-Bashing gedacht sei. Im Gegenteil, sagt er, da jeder Nutzer und jede Nutzerin
sich mit Telefonnummer für einen Zugangscode anmelden müsse, sei eine doppelte Stimmabgabe nicht möglich. Mit fünf Sternen könne man jede einzelne Lehrerin und jeder Lehrer bewertet werden. Dazu
seien die Namen von 90.000 Lehrer*innen !!!!!! in die APP aufgenommen worden.
Hinter Hadrigan und der APP stehen angeblich eine Reihe von Investoren, die eine 6-stellige Summe dafür springen ließen.
Der Sturm der Empörung in der Lehrer*innen-Gemeinde war groß. Die APP diene dem Lehrerbashing, aber keinem vernünftigen Instrument für
Feedback, das eine Verbesserung der einzelnen Lehrer*innen ermöglicht. Außerdem gibt es an den Schulen zur Verfügung gestellte Feedbackinstrumente, zB. QIBB in den berufsbildenden Schulen.
Offen bleiben noch die brennenden Fragen,
warum die APP „lernSIEG“ heißt,
warum die Homepages von Benjamin Hadrigan die rechtlichen Grundsätze zur Erstellung und Veröffentlichung von (kommerziell genutzten) Webpages
verletzen,
wer die Hintermänner und Geldgeber sind und
was die wirklichen Beweggründe, sie unters meist junge Volk zu bringen, sind.
PSt
Bildquelle: Bild von Andrew Martin auf Pixabay
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