Christian Kern hat gestern seinen Plan A für die Zukunft Österreichs vorgestellt – auch für die Bildung gibt es konkrete
Maßnahmen. Schwerpunkt ist Stärkung der digitalen Kompetenz der Schüler/innen.
Dazu machte Kern klare Aussagen und meint, dass die Umsetzung der angeführten Maßnahmen bereits mit dem Schuljahr 2018/19 eingeleitet werden könne.
Plan A für Aufstieg: Schule Vier Punkt Null.
Eine Zusammenfassung:
Reagieren und agieren – unsere Digital Natives fördern
Die rasch fortschreitende Digitalisierung der vergangenen Jahrzehnte hat neue Technologien in unsere Arbeits- und Lebensrealität gebracht und sie radikal verändert. Vor diesem Hintergrund steht
die heutige Bildungspolitik vor der Aufgabe, zu definieren, welche Kompetenzen und Qualifikationen wesentlich sind und Schüler/innen vermittelt werden sollen. Das Wissen um digitale Tools und
deren Anwendung entscheidet darüber, ob Kinder einer von digitalen Medien begleiteten Zukunft erfolgreich und sicher entgegentreten können.
»Digital Divide« erfordert die aktive Herstellung digitaler Chancengleichheit
Digitalisierung birgt einerseits das Potenzial, den Zugang zu Informationen und damit den Bildungszugang zu erleichtern und Chancengleichheit zu steigern. Andererseits müssen wir tatsächlich alle
Kinder mit den notwendigen Kompetenzen ausstatten, um sie zu »Digital Natives« zu machen. Und hier zeigt sich, dass der »Digital Divide« auch durch Österreichs Klassenzimmer geht: Je höher der
Bildungsabschluss der Eltern, desto eher werden digitale Medien für Lernzwecke genutzt.
Der Schule kommt somit eine wichtige Rolle nicht nur bei der Vermittlung der relevanten Kompetenzen, sondern insbesondere bei der Herstellung digitaler Chancengleichheit für unsere SchülerInnen
zu.
Kompetenzen, IT-Ausstattung, LehrerInnenausbildung, Lehr- und Lerninhalten
1. Kompetenzen stärken: Um schon die Jüngsten entsprechend ihrer Bedürfnisse anzusprechen und sie mit der digitalen Welt vertraut zu machen, wird das bereits erfolgreich
angelaufene »Mobile-Learning-Projekt« mit besonderem Fokus auf die Volksschulen ausgebaut. Kinder sollen möglichst früh beginnen, mit digitalen Lehrmitteln umzugehen.
2. Vom Schulbuch zum Tablet: Um die nachhaltige Vermittlung digitaler Kompetenzen und die kritische Auseinandersetzung mit digitalen Inhalten und Tools zur Realität zu machen,
braucht es vor allem eines: die notwendige Infrastruktur. Deshalb erhält künftig jedes Kind nach der Volksschule ein Tablet. In der 9. Schulstufe bekommen die Jugendlichen zudem einen
Laptop.
Diese Ausstattung soll unabhängig vom jeweiligen Schultyp erfolgen, in privaten wie in öffentlichen Schulen. Die Tablets bzw. Laptops gehen in das Eigentum der SchülerInnen über und werden als
integrativer Bestandteil im Unterricht, dessen Vorbereitung, bei Hausübungen und bei Recherchetätigkeiten genutzt. Durch die verstärkte Nutzung dieser Geräte entfallen zum Teil nicht zuletzt auch
Produktions- und Vertriebskosten für konventionelle Bücher.
Um die Geräte auch wirklich nutzen zu können, werden österreichweit alle Klassen mit WLAN ausgestattet. Damit würden insgesamt 4.686 Schulen bzw. mehr als 46.000 Klassen mit WLAN
ausgestattet.
3. LehrerInnenausbildung: Um die Qualität der Wissensvermittlung auch langfristig zu sichern, wird bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung der PädagogInnen verstärkten der Fokus
auf
die digitalen Skills gelegt.
4. Lehr- und Lerninhalte: Die Nutzung existierender und im Ausbau befindlicher E-Learning-Plattformen wird parallel dazu forciert. Zudem unterstützt das bestehende Netzwerk
»eEducation Schulen« Standorte in ihrer Entwicklung und Erprobung innovativer pädagogischer Konzepte.
Der Prozess sollte pädagogisch, fachlich und wissenschaftlich durch das Bildungsministerium sowie die pädagogischen Hochschulen (in Kooperation mit Universitäten) begleitet werden.
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