Von Reinhart Sellner (ÖLI-UG und UGÖD)

An die KollegInnen des öffentlichen Dienstes in Griechenland und des Gewerkschaftsbundes der öffentlichen Angestellten ADEDY, adedy@adedy.gr
Liebe KollegInnen!
Wir, die parteiunabhängigen GewerkschafterInnen in der GÖD, der österreichischen Gewerkschaft öffentlicher Dienst, unterstützen euren Kampf gegen die soziale Krise in eurem Land. Diese tiefe
Krise verstehen wir als Folge des rigiden Sparkurses, den die Troika der griechischen Gesellschaft aufgezwungen und den die abgewählte alte Regierung exekutiert hat. 
Mit der Wahl haben die Griechinnen und Griechen für einen radikalen Kurswechsel gestimmt und für die Bildung einer von Syriza geführten Regierung. Wie ÖGB-Präsident Erich Foglar sehen wir in
diesem Kurswechsel eine Chance für ganz Europa. Denn Austeritätspolitik und Bankenrettung haben europaweit zu Sozialabbau und im öffentlichen Dienst Personalabbau und Privatisierungen gebracht –
Umverteilung von der Mehrheit der Bevölkerung hin zu Banken, Besitz und Vermögen.
Wir sind solidarisch mit eurem Kampf für den Wiederaufbau der öffentlichen Dienste, der zur Überwindung der Krise notwendig ist, insbesondere für den Wiederaufbau der sozialen und kommunalen
Dienste, des Bildungswesens (Kindergarten, Schulen, Universitäten), des Gesundheitswesens und der öffentlichen Infrastruktur.

Wir sind solidarisch mit eurem Kampf für Wiedereinstellung der in die Arbeitslosigkeit entlassenen KollegInnen und für neue Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor, für existenzsichernde Einkommen
und Anhebung der Mindestlöhne in allen Bereichen.
Wir wehren uns mit euch gegen das konzertierte Beamtenbashing, wir wehren uns dagegen, dass öffentlich Bedienstete als von der Bevölkerung abgehobene, privilegierte, ineffektive, korrupte und
teure Beamte diffamiert werden. Denn Finanzkapital und neoliberale Poltiker versuchen ständig, Ar-
beitsplatzvernichtung und Lohnkürzungen im staatlichen und kommunalen Bereich durchzusetzen, ArbeitnehmerInnen sollen gegeneinander ausgespielt werden.
Dieses Beamtenbashing dient bei den laufenden Finanzverhandlungen mit der EU dazu, die Positionen der Regierung Tsipras zu schwächen, die gemeinsam mit den Griechinnen und Griechen die soziale
Katastrophe beenden will, die auch Kündigungen im öffentlichen Bereich rückgängig machen und neue Arbeitsplätze schaffen wird.
Wir Unabhängigen GewerkschafterInnen in der Gewerkschaft öffentlicher Dienst Österreichs, solidarisieren uns mit unseren KollegInnen in Griechenland und unterstützen wie der ÖGB die Initiative
„Griechenland nach der Wahl – Keine Gefahr, sondern eine Chance für Europa!“

Glück auf!
Beate Neunteufel-Zechner, Reinhart Sellner, Vorsitzende der UGÖD,
www.ugoed.at –  office@ugoed.org