Nach den Presseaussendungen der Vorarlberger Gewerkschaften und Personalvertretungen VLI, UBG, ÖLIUG und SLV kritisierten jetzt auch die Vorarlberger Nachrichten (VN)
Bildungslandesrätin Schöbi-Fink wegen ihren ungerechtfertigten Schuldzuweisungen in der Causa separate Deutschförderklassen an die Schulleiter/innen.

Schöbi-Fink stellte öffentlich die Frage, ob die DirektorInnen bezüglich Feststellung der Zahl der außerordentlichen SchülerInnen gesetzeskonform gehandelt hätten. Die Landesrätin und ihre
Chef-Schulinspektorin müssten es eigentlich besser wissen. Die Ursache des vorprogrammierten Chaos liegt einerseits im ideologisch und populistisch motivierten Husch-Pfusch-Gesetz und
andererseits an der dilettantischen Vorgangsweise des Bildungsministeriums. Auf jeden Fall können die Schulleiter/innen und Lehrer/innen nicht für den bildungspolitischen Flop verantwortlich
gemacht werden.

 

Da musste ich als Lehrergewerkschafter reagieren, postet dazu Gerald Unterkofler, Vorsitzender der Pflichtschullehrergewerkschaft (SLV) zum VN-artikel auf Facebook .
„Der Bund rechnete nämlich in Vorarlberg mit über 70 Deutschförderklassen, geworden sind es aber nicht einmal 10 Deutschförderklassen. Mangels Sprachtests mussten die LeiterInnen die
Sprachkenntnisse der Kinder selbst überprüfen und die haben den gesetzlichen Spielraum genutzt und zum Wohl der Kinder gehandelt. Die Schullandesrätin sollte sich nicht an den Schulleiter/innen
abputzen, sondern vielmehr das Huschpfusch-Gesetz der Regierung kritisieren. Sollte es notwendig sein, werden die Leiter/innen gewerkschaftlichen Rechtsschutz erhalten.“

 

Ebenfalls nicht zimperlich reagierten die Vorarlberger Lehrerinitiative (VLI), die Unabhängige Bildungsgewerkschaft (UBG) sowie die Österreichische Lehrerinitiative (ÖLIUG) in einer gemeinsamen Aussendung auf die Wortmeldung der Schullandesrätin, berichtet Marlies Mohr in der VN. Die Rede ist von
einer völlig unpädagogischen und didaktisch unsinnigen Maßnahme, die zudem noch von einer chaotischen Planung und Durchführung begleitet werde. „Nachdem das Chaos vorprogrammiert ist, hat man
jetzt schon Schuldige gesucht. Es sind die Schulleiter, so einfach machen es sich die Verantwortlichen“, empört sich etwa UBG-Obmann Gerhard Rüdisser. Unverblümt werde den Direktorinnen und
Direktoren unterstellt, nicht ordentlich zu erheben. „Ich finde es ungeheuerlich, dass Leiter und Lehrer für die verfehlte Bildungspolitik verantwortlich gemacht werden“, nimmt sich Rüdisser kein
Blatt vor den Mund.

„So nicht!“, teilen die Neos Schöbi-Fink mit. „Es werden Direktoren an den Pranger gestellt, um eigenes Verfehlen zu überspielen“, so Neos-Landessprecherin Sabine Scheffknecht zur VN.