Das aktuelle Ergebnis der GÖD-Gehaltsverhandlungen 2019 für die KollegInnen im öffentlichen Dienst:
Die Gehälter werden ab 1. Jänner 2020 um 3,05 % bis 2,25 % erhöht, die Erhöhung der Zulagen beträgt lediglich 2,3 %. Das Verhandlungsergebnis wurde am 20. 11. 2019 erzielt und noch nicht vom
Nationalrat abgesegnet.
Wochen-Warenkorb: 5,5 Prozent Teuerung
Offizielle Zahlen der Statistik Austria zeigen, dass die erzielte Gehaltssteigerung für viele KollegInnen nicht ausreichen wird zur Stärkung ihrer Kaufkraft.
Für NiedrigverdienerInnen ist nämlich nicht die Inflationsrate von 1,7 Prozent entscheidend, sondern der „Miniwarenkorb”, der statistische Wocheneinkauf. Und der wurde im Lauf des vergangenen
Jahres empfindlich teurer.
Die Preise des wöchentlichen Einkaufs von Nahrungsmitteln, Dienstleistungen und Treibstoffen stiegen seit 2018 im Jahresabstand um satte 5,5%. Auch die Kosten für Wohnen, Wasser, Energie und
Verkehr sind seit 2018 stark gestiegen, wie die Statistik Austria belegt:
Alle Zahlen im Original auf
UGÖD: Spürbarer Kaufkraftverlust
Dass es im Sinne der gemeinsamen Verantwortung für die Republik Österreich zu keinem berauschenden Gehaltsabschluss für 2020 kommen wird, wenn Beamtenregierung und Beamtengewerkschaft
miteinander verhandeln müssen, war den meisten öffentlich Bediensteten bewusst.
Eine erste persönliche Reaktion: „50 Euro brutto mehr im Jänner 2020 – darüber freuen sich: mein Vermieter und der Stromanbieter. Damit bleibt mein Geldbörserl, in dem es doch rascheln sollte,
leicht und leer,“ sagt Manfred Walter, Vorsitzender der UGÖD.
Der zitierte Kollege wird auch die gestiegenen Wasser- und Verkehrskosten selbst tragen müssen. Denn die jährliche Teuerung bei den Infrastruktur- und Energiekosten gleicht der soeben erzielte
Gehaltsabschluss für den öffentlichen Dienst auch nicht aus.
UGÖD-Forderungen wurden nicht umgesetzt
UGÖD forderte 3 Prozent plus mindestens 100€ UND ein Ende des Aufnahmestopps!
Unsere Vorschläge für Forderungen wurden von der GÖD auch dieses Jahr nicht mit uns als 3. Fraktion in der GÖD im Sinne eines demokratischen Umganges besprochen.
Dass Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst schon länger auf Sparflamme leben müssen, wirkt sich auf den österreichischen Markt langfristig nicht positiv aus.
Viele von uns bleiben wegen dem gestiegenen Arbeitsdruck und wegen dem durch Sparpakete herbeigeführten Personalmangel oft länger im Dienst, als sie müssten. „Der eine Aspekt dabei ist die
Identifikation mit den Aufgaben und mit dem Team. Ein anderer Aspekt ist wohl auch der, dass dann weniger Zeit bleibt, in der Geld ausgegeben werden könnte,“ hört Beate Neunteufel-Zechner,
Vorsitzende der Unabhängigen GewerkschafterInnen im Öffentlichen Dienst (UGÖD) von KollegInnen immer öfter.
In einem abschließenden Interview äußerte der Finanzminister den unberechtigten Vorwurf, dass öffentlich Bedienstete noch immer nicht ausreichend mobil und flexibel seien.
Wir öffentlich Bediensteten sind im Dauereinsatz zum Ausbau und Erhalt der österreichischen Infrastruktur, wir erbringen die Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung und stehen im Einsatz für
Information und Aufklärung der BürgerInnen. Wir arbeiten in den Bereichen Soziales, Gesundheit und Pflege, Bildung und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Lehre und Schule, Umwelt- und
Landschaftspflege, Verkehr und Sicherheit.
Unsere Aufgaben sind vielfältig und unsere Leistungen tragen zum wirtschaftlichen Erfolg Österreichs bei. Daher fordern wir angemessene Gehaltserhöhungen, die uns eine Teilhabe am Wohlstand des
Landes ermöglicht.
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