UBG, VLI und ÖLI-UG fordern den Bildungsminister auf die Notenzwang-Verordnung zurückzunehmen und üben massive Kritik an den Drohgebärden der
Bildungsdirektion

 

Medienaussendung

Die Bildungsdirektion Vorarlberg versucht den Druck in die falsche Richtung, nämlich auf die Volksschulen, zu erhöhen, anstatt initiativ in Richtung Wien zu werden.

 

Die VS Kirchdorf Lustenau hat mit der Ankündigung einer Protestaktion in ganz Österreich Aufmerksamkeit erregt und auch eine breite Solidaritätswelle ausgelöst. Grüne, NEOs, SPÖ und zahlreiche
Lehrergruppen und -Initiativen haben sich mit den couragierten Volksschullehrer*innen solidarisiert. Bis zum vergangenen Jahr konnten die Schulgemeinschaften selbst entscheiden, ob sie in den
ersten drei Volksschuljahren eine verbale Beurteilung oder Ziffernnoten geben. Die türkisblaue Kurzregierung hat diese Wahlmöglichkeit abgeschafft und den Notenzwang eingeführt.

 

Volles Verständnis für den Unmut und den Widerstand der betroffenen Lehrer*innen

„Es ist nur verständlich, dass sich die Pädagog*innen dem Notenzwang nicht unterwerfen wollen, sondern im Umgang damit kreativ werden, denn sachliche und pädagogische Überlegungen haben dabei ja
keine Rolle gespielt“, hat der Obmann der VLI, Gerhard Pušnik, volles Verständnis für den Unmut und den Widerstand der betroffenen Lehrer*innen. „Wir müssen zurück zur alten Regelung, die den
Schulen wieder die Wahlfreiheit gibt.“

 

Massive Kritik wird auch an den Drohgebärden der Bildungsdirektion geübt:

„Das Vorgehen der Lehrer*innen ist pädagogisch begründet, deshalb gibt es gar keinen Grund, hier mit autoritären Maßnahmen und Disziplinierungen zu drohen. Wir lehnen das ab. Die
Bildungsdirektion müsste viel mehr die tolle pädagogische Arbeit der Volksschulen hervorheben“, meint die BMHS-Lehrervertreterin, Katharina Bachmann.

 

Solidarität und rechtliche Unterstützung

VLI, UBG und ÖLI-UG solidarisieren sich ausdrücklich mit den protestierenden Lehrer*innen und Schulen, ganz im Gegensatz zu den ÖVP-FCG-Lehrer- und Gewerkschaftsvertretern, die untertänig die
türkis-blaue Regelung begrüßen. „Wir fürchten uns nicht vor den Auseinandersetzungen mit Bildungsdirektion und Ministerium und unterstützen die Volksschulkolleg*innen selbstverständlich. Unsere
Gewerkschaftsmitglieder bekommen jedenfalls die nötige rechtliche Unterstützung, falls das notwendig werden sollte“, hält Gerhard Rüdisser von der Unabhängigen Bildungsgewerkschaft fest.

 

„Mehr demokratische Mitbestimmung und wirkliche Schulautonomie sind endlich angesagt, dafür setzen wir uns gemeinsam mit vielen Kolleg*innen aus allen Schultypen und aus allen Bundesländern ein“,
heißt es unisono bei VLI und UBG.