Die Gemeinsame Schule sei der einzig richtige Weg, ist sich Gernot Brauchle, Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg (PHV), sicher.

Im ORF Vorarlberg-Interview begründet er, weshalb die geplante
und im Landtag beschlossene Ein-führung der Gemeinsamen Schule in der Modellregion Vorarlberg dringend realisiert werden sollte.
Wie berichtet („Modellregion Vorarlberg – Nur ein Klotz am
parteiideologischen Bein der ÖVP?“
), ist laut der neuen Bildungslandesrätin Schöbi-Fink das Forschungsprojekt und die Modellregion auf Grundlage der türkisblauen Regierungspläne
wahrscheinlich kein Thema mehr für die Vorarlberger Landesregierung. Die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung der Gemeinsamen Schule in der Modellregion Vorarlberg ist also nur mehr sehr
gering.
Mit fatalen Folgen!
Ein Großteil der Kinder will oder soll nach Vorstellungen der Eltern ein Gymnasium besuchen.
Aber weil in Vorarlberg nur rund 1.000 Gymnasiumplätze für die knapp 4.000 Kinder, die heuer die Volksschule verlassen, zur Verfügung stehen, entstehe für die Schüler/innen ein enormer Druck, so
Brauchle. Erschwerend sei, „dass der Druck auf die Kinder bereits in der dritten Klasse Volksschule beginne, nicht erst in der vierten Klasse“, führt der Rektor der PHV weiter aus.
Eine unglaublich schwierige Situation für die Kinder, Eltern und Unterrichtenden
Das führe sogar soweit, dass immer mehr „Eltern bei Lehrern um gute Noten betteln“ oder mit Klagedrohungen gute Noten für ihre Kinder erzwingen wollen. „Es sei eine unglaublich schwierige
Situation.“
Die Gemeinsame Schule sei der einzig richtige Weg
Die untragbare Belastung vieler Kinder durch die allzu frühe Differenzierung im österreichischen Schulsystem sei aber nicht der einzige Grund für seinen Appell für eine rasche Einführung der
Gesamtschule: „Das zeige auch der Vergleich von Deutschland mit Österreich. In Deutschland sei die Zahl von Schülern, die aus schwierigen Verhältnissen stammen und gute Schulnoten bekommen,
gestiegen, in Österreich sei genau das Gegenteil passiert. Wenn man in Österreich so weitermache, produziere man mit diesem Schulsystem Menschen ohne große Zukunft“, sagt Brauchle.
Weil die neue Vorarlberger Bildungslandesrätin der Pädagogischen Hochschule offen gegenüber stehe und im Bereich der Ausbildung gleich denke, hege er hohe Erwartungen an
Schöbi-Fink.