Und täglich grüßt ein anderer Minister!
Barbara Baumann anläslich der Protestversam- mlung des GYS gegen die geplanten Sparattacken auf die Lehrere/innen
Alle Jahre wieder wird sie verlautet: die Forderung eines österr. Ministers nach 2 Stunden mehr Unterricht der LehrerInnen!
Was in den Medien als „mehr Zeit bei den SchülerInnen“ kolportiert wird, ist in Wahrheit weniger Zeit bei den SchülerInnen! 2 Stunden mehr Unterricht pro Woche bedeuten für uns LehrerInnen mind.
eine Klasse mehr und daher mind. 25 SchülerInnen mehr! Was in den Medien als nur 2 Stunden mehr Arbeit pro Woche kolportiert wird, sind in Wahrheit mind. das Doppelte an Mehrarbeit für
LehrerInnen! Mehr Vorbereitung, mehr Schularbeiten, mehr Tests, mehr Korrekturarbeit! Ein Willkommen dem Tod der Individualisierung, Adieu der ohnehin schon zu knappen Zeit mit unseren
SchülerInnen!
Frau Ministerin, die von Ihren Regierungsmitgliedern Bundeskanzler Faymann und Vizekanzler Mitterlehner geplante Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung kommentierten Sie mit den Worten: „Man kann
über alles reden!“  Aber ich sage Ihnen, Frau Heinisch-Hosek, darüber kann man mit uns LehrerInnen nicht reden! Diese Forderung ist eine Diffamierung Ihres Personals, denn dadurch
unterstellen Sie uns, Ihren Angestellten, dass wir alles andere als einen Fulltime-Job absolvieren! Dies ist anmaßend und beschämend – nicht nur anmaßend und beschämend aus dem Munde Ihres
Parteikollegen und Wiener Stadtschulratspräsidenten, Michael Häupl, sondern vor allem anmaßend und beschämend ist es, dass Sie als Ex-Lehrerin und gleichzeitig unsere Chefin dieser Forderung
nicht entschieden entgegen treten!
Frau Heinisch-Hosek, treten Sie endlich für Ihr Personal ein, stellen Sie sich einmal hinter uns und hören Sie endlich auf, gegen uns zu agieren! Zeigen Sie, dass Sie intelligent genug sind, um
zu verstehen, dass man eine Bildungsreform nicht mit purem Populismus und dem Einsparen bei den eigenen Leuten beginnt! Beweisen Sie, dass eine professionelle und  gute Chefin Ihre eigenen
Leute unterstützt und motiviert und nicht kontinuierlich demotiviert und in der Öffentlichkeit deklassiert!
Denn die Wahrheit ist: Mit Ihrer Bildungspolitik nehmen Sie uns LehrerInnen die wichtige Zeit, die wir für unsere SchülerInnen brauchen! Und Sie stehlen unseren SchülerInnen die Zeit, die sie mit
Ihren LehrerInnen brauchen – sei es für die pädagogische Unterstützung oder für so viele persönliche Probleme, die unsere SchülerInnen belasten!
Ihre Bildungspolitik heißt „Sparen bei unserer“ und nicht „Investieren in unsere Jugend“! Ich persönlich kenne kein Land, in dem das Einsparen im Bildungsbereich jemals etwas Positives bewirkt
hätte!
In diesem Sinne plädiere ich an Sie, Frau Ministerin: Zeigen Sie endlich Wertschätzung für die wichtige Arbeit, die wir Pädagogen und Pädagoginnen Tag für Tag absolvieren: Die Arbeit mit unserer
und für unsere Jugend!
Haben Sie den Mut, sich aktiv und auch öffentlich wahrnehmbar zu bemühen, Ihre Regierungspartner und unsere Bevölkerung davon zu überzeugen, dass ein funktionierendes Bildungssystem als
wichtigste Zukunftsinvestition auch Geld kostet.
Beenden Sie endlich Ihr unsägliches Sparprogramm und investieren Sie in die Bildung und somit in die Zukunft unserer Jugend, damit wir unsere Kinder gemeinsam in eine sichere Zukunft führen
können!