Die aktuelle Debatte um verhaltensauffällige SchülerInnen beschäftigt nicht nur die Konferenzzimmer. Erfreulicherweise wird in den meisten Medien ausgewogen Bericht erstattet und konstruktiv
diskutiert.

 

Kommentar von Barbara Gessmann-Wetzinger


Dabei stehen die Mängel im Schulsystem im Rampenlicht. Jungen Menschen und auch ihren Schulen wird  immer wieder dringend benötigte Hilfe vorenthalten.


Abschieben von Kindern in Timeoutklassen ist keine Lösung, weil es zu spät greift.
Schulen brauchen ausreichend, flexibel einsetzbares und gut qualifiziertes Supportpersonal um frühzeitig helfen zu können.
Schulen an schwierigen Standorten oder mit schlechter Durchmischung der SchülerInnenpopulation brauchen zusätzliche Mittel, damit BeratungslehrerInnen, PsychologInnen,
SozialarbeiterInnen und andere Fachleute tätig werden können.
Die Arbeiterkammer hat 2018 in einer Studie („Schulen gerecht finanzieren“) eine sozial indizierte Ressourcenzuteilung
empfohlen. Mit rund 300 Millionen € ließen sich alle Schulen Österreichs ausreichend versorgen.

  • Wir fordern die Politik auf, in Richtung sozial indizierter Ressourcenzuteilung aktiv zu werden. Ohne zusätzliche Gelder wird es nicht gehen.
  • Wir fordern unsere Gewerkschaft auf, ihren Beitrag dazu zu leisten, dass an den betroffenen Schulen wieder Hoffnung einkehrt.
  • Wir fordern darüberhinaus die Dienstgeber Land und Bund auf, ihre im Gesetz verankerte Verantwortung zur Gesunderhaltung  der LehrerInnenschaft wahrzunehmen, indem Maßnahmen zur Stützung
    der LehrerInnen  finanziert werden. Supervision etwa ist in anderen Berufen mit hohen psychischen Belastungen eine Selbstverständlichkeit.

Barbara Gessmann-Wetzinger