Ha, ha! Isn’t it geil! Der Heinzi-Onkel hat seine Spendierhosen an und verschenkt mit der Greti-Tante und dem Basti-Göd an alle Kinder in der fünften Schulstufe 75% von – nun nennen wir
es einmal – mobilen IT-Endgeräten
, also (Schlepp-)Tops oder doch nur Tabletts ? Oder irgendwas ganz anderes?  Dazu verspricht er funktionierendes(!) W-LAN und Endgeräte auch für die
Lehrer*innen, dazu Schulungen und vereinheitlichte Lernplattformen. Das heißt „Digitalisierung der Schulen“ und wird was kosten. Viel kosten!

 

Nicht, dass wir uns über den Schritt in Richtung technologischem Nachhatschen nicht freuen, ganz im Gegenteil. Aber einige Fragen dürfen in der ausbrechenden Euphorie schon noch sein:

 

1) Wer soll den digitalen Fuhrpark warten, wenn es zum Datenhighway-Stau kommt? Die Betreuung der bisher schon existierenden W-LANs, Servern und Routern blieb im Wesentlichen an
den IT-Kustod*innen hängen, schlecht bezahlt.

 

2) Woher stammt das Geld für die Maschindln? Wer kommt für die zahlreichen notwendigen Soft- und Hardware-Updates und Peripherien auf? Da kommen Kosten auf die Familien zu, die
sozial oder finanziell schwächere Haushalte vor echte Existenzprobleme stellen können. Da kommen auch Einsparungen auf die Schulen zu, wie sie sich schon im Bereich der polytechnischen und
sonderpädagogischen Schulen durch Finanzkürzungen von rund 7% abzeichnen.

 

3) Welchem Softwaregiganten liefert der Heinzi-Onkel seine Schüler*innen aus? In Wien rühmt sich Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky der kostenlosen Bereitstellung von
Microsoft Office 365. Das Paket wird auch vom Bildungsministerium wärmstens und automatisch Schulen und Lehrer*innen aufs Aug‘ gedruckt.

 

Alle freien Office-Alternativen werden mit öffentlicher Unterstützung ausgehungert, bis der Quasi-Monopolist zum Realiter-Monopolisten geworden ist. Was ist dann mit „kostenlos“? Schon jetzt
lässt sich Microsoft mit einem monatlichen Abonnement jede App bezahlen, die man zu brauchen glaubt oder tatsächlich zum Arbeiten benötigt!

 

Keine Verringerung des digital gap, sprich social gap! Warum auch? Der Heinzi-Onkel kann sich schließlich nicht um alles kümmern und bis zu den nächsten Wahlen kann er noch mit prall gefüllten
Spendierhosen durch die Bildungslandschaft spazieren.

 

Peter Steiner