Österreich ist ein erfolgreiches Land mit wenig Problemen. Doch den Wahlkampf beherrscht eine hysterische Österreich-zuerst-Stimmung. Wie konnte es so weit kommen?
Von Robert Misik, DieZeit
Österreich-Wahlkampf: am Dienstag in Wien
Es war eine bizarre Szenerie, als sich Sebastian Kurz, der Jungstar der Österreichischen Volkspartei (ÖVP), und Heinz-Christian Strache, der Frontmann der ultrarechten Freiheitlichen Partei
(FPÖ), am Dienstag zum Wahlduell im Fernsehen trafen. Da saßen sich zwei Politiker gegenüber, die darin wetteiferten, wer denn der ärgere Rechtspopulist sei. Das ganze gipfelte in Schreiduellen
und einer grotesken Konkurrenz, wer denn der bessere Buddy von Ungarns Premier Viktor Orbán sei. „Ich kann ihnen gerne einen Termin vermitteln“, prahlte Kurz mit seiner privilegierten Nähe zu
Orbán.
In Deutschland würden sich die beiden um ein Wählerpotenzial von 13 Prozent balgen. In Österreich werden, wenn die Umfragen nur annähernd stimmen, beide Parteien zusammen auf gut 55 Prozent
der Wählerstimmen kommen.
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