Ein düsteres Szenario zeigt eine Simulation der TU Wien zur Entwicklung der Coronakrise. Werden die Schulen und Arbeitsstätten Anfang Mai wieder geöffnet, wird das Ergebnis ein
steiler Anstieg der Zahl der Coronafälle rund sechs Wochen danach sein. Das ist eines der drei Szenarien, die die TU Wien gemeinsam mit dwh errechnet hat. Während die abfallenden Kurven
entstehen, wenn die Maßnahmen weiter eingehalten werden bzw. 50% der Arbeitsstätten geöffnet werden, zeigt die gelbe Kurve die Entwicklung, wenn die Sperre von annähernd 100% der Arbeitsstätten
und der Schulen aufgehoben würde.
Wie stark sich die Kurve in der Realität vom Modell unterscheidet, zeigt im Vergleich der errechneten und der tatsächlichen Zahlen. Laut Studie sollte Niederösterreich nach ca.
zwei Wochen strenger Quarantäne-Maßnahmen, also heute, nur etwas über 1500 Corona-Fälle aufweisen. Die realen Zahlen liegen weit darüber. Laut Sozialministerium verzeichnet Niederösterreich mit
15. April fast 2400 Fälle.
Veröffentlicht wurde die Studie am Beispiel Niederösterreichs am 26. März. Sollte sich die Datenlage seitdem geändert haben, verspricht Studienleiter Popper eine Neuberechnung.
Entspricht die heutige Situation jener vor 18 Tagen, als die Studie erstellt wurde, dann würde der neuerliche Anstieg gerade zu Ferienbeginn eintreten. Die zweite Corona-Welle würde die
derzeitige Zahl der Erkrankten um ein Vielfaches übertreffen.
Geleitet wurde die Studie von Dr. Nikki Popper, Vorstand des Instituts für Information Systems Engineering der TU Wien.
Bildquelle: Copyright TU-Wien und dhw. Für Verwendung und Publikation freigegeben.
Textquelle: „COVID-19: Computermodell zeigt mögliche Szenarien auf“, Website der TU-Wien
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