Nach Faßmanns Abgang vor gut einer Woche und drei Tage nach der Angelobung von Eliisa Rauskala als neuen Bildungsministerin, ist Kimberger, der
„ÖVP-Lehrervertreter“ (Kurier 05.06.19), auf einmal auch gegen
Deutschklassen und Ziffernnoten.
So berichtet der Kurier: Als „nicht funktionsfähig“ sieht Kimberger die Umsetzung der
Deutschklassen. Das sind jene Förderklassen, für die es ein Extrabudget für Schulen gibt, wenn ausreichend viele Kinder ausreichend schlecht Deutsch können. „Sobald ein Kind aufgeholt hat und
wieder in die Regelklasse kommt, gibt es keine Förderung mehr, das Kind verliert den Status als ‚außerordentlicher Schüler‘, und es wird normal – und damit meist negativ – beurteilt. So kann man
das nicht umsetzen, das muss im Sinne der Kinder dringend geändert werden.“
„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, das Joch einer parteiabhängigen Personalvertretung?
Das ist erstaunlich, waren es doch bisher nur die Personalvertreter*innen der parteiunabhängigen ÖLI-UG, die auf die bildungspolitischen Fehlentwicklungen unter dem ehemaligen Bildungsminister
Faßmann lautstark aufmerksam machten. Das waren unter anderem auch die Wiedereinführung der verpflichtenden Ziffernbenotung in den Volksschulen, dr neuen separaten Deutschklassen und der
Testwahn, vor allem die MIKA-D Testung. Bis zum gestrigen Tag war von „christgewerkschafter Kimberger“ (Kurier) und seinen FCG-Fraktionskolleg*innen diesbezüglich nur lobende Zustimmung
und Unterstützung der schwarztürkisen reaktionären Bildungspolitik Faßmanns zu vernehmen.
Noch heute erinnert man sich mit Schaudern an seine an sine öffentlich preigegebenen Vorstellungen, Eltern als Erziehungsverpflichtende statt Erziehungsberechtigte zu bezeichnen und den absurder
Sanktionen, wenn sie die Pflichten entsprechend seiner Einbildung nicht erfüllen. (siehe: „Heftige Kritik an schwarzem Lehrer*innenvertreter Kimberger“
Eben, „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“.
Ignoranz und Parteiräson
Typisch war auch immer die Ignoranz gegenüber den Argumenten der parteiunabhängigen ÖLI-UG. Im Fall der separaten Deutschklassen und der MIKA-D Testung wurde mit dieser, der Parteiräson
geschuldete Gleichgültigkeit wahrscheinlich die Grenze zur Pflichtvergessenheit überschritten.
Durch die Einführung des MIKA-D (Messinstrument zur Kompetenzanalyse – Deutsch) hat Faßmann ein gut funktionierendes System zur Förderung von Kinder und Jugendlichen, die erst kurz in Österreich
sind, in eine unlösbare Situation zu verwandeln. Alle betreffenden Schüler*innen werden einmal im Semester „kompetenzvermessen“. Genügen sie im Sommersemester den Testanforderungen nicht, können
sie nicht in die nächste Schulstufe aufsteigen. Dadurch ist es möglich, dass ein/e Schüler*in die Schulstufe, in die sie/er aufgenommen wurde, unter Umständen dreimal wiederholen muss. Bestehen
sie den Test auch nur knapp, fallen alle zusätzlichen Deutschförderungen weg. Oft, zu oft eine Katastrophe für die betroffenen Kinder. (siehe:„Weg mit der MIKA-D-Schikane!“)
Deshalb hat die apfl-ug und ÖLI-UG eine erfolgreiche Petition
„Schüler*innen unterstützen statt diskriminieren“ gestartet.
Petition an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung – Bitte unterschreiben.
ms
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