„Wir brauchen uns keine Illusionen machen: Schule wie vor Corona, das wird’s nicht geben. Auch wenn VP-Bildungsminister Fassmann sich das wünscht.“ Peter Steiner,
ÖLI-Vorstandsmitglied war zu Gast bei Lukas Schweighofer in „Guten Morgen Österreich“ im Gespräch über die Maßnahmen zum Schulstart (Gespräch Teil 1, 
Teil 2
)
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Das Corona-Konzept des BMBWF beinhaltet nichts, was es nicht in Corona-Zeiten schon gegeben hätte. Und niemand sollte es als Rezept ansehen. Die Vielfalt der Schulen, Schulstufen und Schularten
bedingt individuelle Maßnahmen.

 

Abstand halten, regelmäßiges Händewaschen, alle 15 Minuten Lüften, Unterricht im Freien ist ein Schönwetterprogramm. All das wird nur so einigermaßen funktionieren, wenn Verwaltung,
Öffentlichkeit und Schulpartner*innen Vertrauen in die Lehrer*innen und das nicht-lehrende Schulpersonal hat.

 

Was statt dem Aufkochen von alten Maßnahmen notwendig wäre, ist eine Schulreform, die alle pädagogischen, baulichen, organisatorischen und personellen Mängel ausgleicht. Diese Mängel haben sich
in den letzten Jahrzehnten gehäuft, wurden mit bürokratischen Pseudoreformen übertüncht und verhindern jetzt ein wirksames Vorgehen, selbst im Sinne der Fassmannschen Maßnahmen.

 

Zu große Klassen, zu wenig Lehrmittel, zu wenige und zum Teil schlecht betreute Hygieneräume, schlecht bis gar nicht zu lüftende Klassen, fehlendes Supportpersonal und so weiter. Nicht einmal
Vorhaben des eigenen Regierungsprogrammes verwirklicht Minister Fassmann: Keine „School Nurses“ („Schulkrankenbetreuer*innen) für die Schulen und die Schulärzte sind aus Spargründen auch nur
stundenweise an der Schule! Stattdessen sollen dafür nicht dafür ausgebildete Lehrer*innen als „Corona-Beauftragte“ die Verwantwortung an den Schulstandorten übernehmen.

 

Ohne grundlegende Änderungen werden wir Corona nicht beikommen, Herr Minister.