Geht es nach dem Willen des Wiener Bildungsdirektors Heinrich Himmer, würde es bereits ab dem kommenden Schuljahr eine Probezeit für Neulehrer*innen und Kündigungserleichterungen von Lehrer*innen
geben – zumindest „Probeweise“. 

 

Kein Handlungsbedarf
Für eine Verschärfung der Kündigungsmöglichkeiten und die Einführung einer Probezeit a la Himmer im Lehrer*innen-Dienstrecht sieht Gary Fuchsbauer, Bundeskoordinator der Österreichischen
Lehrer*innen Initiative ÖLI-UG, keinen Handlungsbedarf. „Bei befristeten Verträgen ist im Gesetz (§91g VBG) ohnehin eine einmonatige Kündigungsfrist vorgesehen. Es ist nicht so, als seien Lehrer
unkündbar“, stellt Fuchsbauer im OE24-Interview klar.

 

Statt Kündigungs-Verschärfung …

Scharfe Kritik kommt auch von Gerhard Pušnik, Vorsitzender der Vorarlberger Lehrer*innen Initiative VLI und stv. Vorsitzender der ÖLI: „In allen Medien wird dieser Vorfall so dargestellt, dass
dem Spucken massive Übergriffe der Schüler gegen den Lehrer vorausgegangen sind. Wie kommt Bildungsdirektor Himmer überhaupt auf die Idee, Kündigungs-Verschärfungen gegen Lehrer zu überlegen, zu
fordern, anstatt sich für bessere Lehr- und Lernbedingungen, Unterstützungspersonal, kleinere Klassen, fähige Direktoren und kompetente SQM (statt Versorgungsposten) einzusetzen? Nachdem die
Scharfmacher-Regierungstruppe gescheitert ist, braucht es offenbar jemanden, der die entstandene Lücke füllt.“
ms