Ohne Ankündigung hat das Bundeskanzleramt die erhöhte Familienbeihilfe für viele Menschen mit Behinderung aberkannt.
Diese drastische Maßnahme wird tausende von Behinderten Menschen treffen und negiert die gleichberechtigte Teilhabe und die angestrebte Inklusion enorm, stellt Manfred Pacak,
Behindertenbeauftragter UGÖD, fest und führt ein Beispiel von vielen möglichen Auswirkungen der Aberkennung der erhöhten Familienbeihilfe für die betroffenen Menschen mit Behinderung an: „Viele
Menschen mit Behinderung sind auf diese erhöhte Familienbeihilfe angewiesen, es ermöglicht ihnen in vielen Fällen auch die Integration in den Arbeitsmarkt. Zum Beispiel, wenn sie für ihre Arbeit
in Behindertenwerkstätten nur ein kleines Taschengeld erhalten und durch den drohenden Wegfall sich nicht einmal mehr den Fahrtendienst zur Arbeit leisten können.“ Oder dass dringend benötigte
Behandlungs- oder Hilfsmittel nicht mehr bezahlt werden könnten. Ohne diese finanziellen Mittel sei für die von dieser Maßnahme Betroffenen oft ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben nicht
mehr möglich. Für Pacak sei die Vorgangsweise wieder ein trauriges Beispiel einer menschenverachtenden neoliberalen Politik, die ohne Skrupel viele Menschen noch mehr in die Armut drängt. Deshalb
fordert die UGÖD ein Ende dieser unsozialen Politik, einer Politik auf dem Rücken jener, die ein Recht auf unsere solidarische Unterstützung haben.
Was für ein Gedankengut wird damit mobilisiert?
„Die Hoffnung ist, dass Hochmut vor dem Fall kommt. Dieser selbstgefällige Größenwahn wird von Tag zu Tag unfassbarer und dreister“, ärgert sich Gabriele Atteneder (ÖLI-UG). Da es sich bei dieser
„Sparmaßnahme“ um nicht wirklich viel Geld handeln könne, weil es nicht wirklich viele Betroffene seien, wo jeder einzelne aber vermutlich hiermit vor massive Probleme gestellt werde, müsse es
sich für die damit bediente Wählerklientel lohnen und das sei die noch größere Katastrophe, denn „es geht doch gar nicht um irgendwelche „Reparatur“ der „Anpassung“. Diese Maßnahme bestätigt die
Vermutung, dass eine der übelsten Strategien dahinter steckt. Denn ist das Thema einmal öffentlich platziert, ist das Gedankengut mobilisiert, die Diskussion eröffnet! Angst und Bang kann einem
bei diesem Gedanken werden!
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