Kein Wort der Selbstkritik, dafür Kritik von der Kanzel herab an den Medien: Sie sollten sich selbst an der Nase nehmen. Die Schulen seien nicht geschlossen, der Unterricht nur
ortsungebunden und außerdem sei die Pandemie bis jetzt nicht so schlimm gewesen.
So antwortete Bildungsminister Faßmann bei der Pressekonferenz auf die Frage eines Journalisten, warum
ständig von offenen Schulen als Ziel gepredigt worden sei und jetzt die Schließung erfolge.

 

Bericht und Kommentar zur Faßmann-Pressekonferenz über die Verschärfung der Quarantänemaßnahmen am 14. 11. 2020 von Peter Steiner (ÖLI-BMHS)

 

Was Faßmann sonst noch sagte: Über die Kindergärten müsse erst mit den Ländern verhandelt werden, das BMBWF verzichte jedenfalls auf die völlige Verwirklichung des verpflichtenden
Kindergartenjahrs.

 

Ab Dienstag, 17.  11. bis 7. 12. 2020, gebe es ortungebundenen Unterricht. Für Schüler*innen aus den APS werde es Betreuung und Lernbegleitung geben, unabhängig ob die Eltern in
systemrelevanten Berufen arbeiten oder nicht. Neue Lehrstoffe sollen nicht vermittelt werden, die Vertiefung des Gelernten habe Vorrang. Tests und Schularbeiten werden bis nach der
Wiedereröffnung der Schulen verschoben. Danach lobt Faßmann, wieviel für den Unterricht übers Internet getan worden sei, und meint damit die Schaffung von Lernplattformen und Sammlungen von
Unterrichtsmaterialien. Als Neuerung stellt er die Testungen an den Schulen hin.

 

Natürlich gibt es von Faßmann keine Aussagen

  • zum Gesundheitsschutz der Lehrer*innen,
  • zur Abgeltung der Kosten, die die Lehrer*innen beim „distance learning“ für Computer und Datenübertragung haben,
  • zur Frage, wie und was unter Betreuung von Schüler*innen, die das brauchen, zu verstehen ist,
  • oder zur Bereitschaft, die Schulen in irgendeiner Weise tatsächlich personell, organisatorisch, technisch oder räumlich, geschweige denn pädagogisch zu reformieren.

Alles in allem, wie schon zuvor eine schwere Enttäuschung!