
Morgen geht’s für alle wieder los. Der Unterricht kehrt wieder in die Schule zurück, zumindest weitgehend und ziemlich verdünnt. Intellektuell bringen die in etwa sechs Wochen zwar
nichts, sozial und emotional dafür umso mehr. Obwohl: der Abstand bringt Abstriche, so groß wie ein kleiner Elefant.
In den nächsten sechs Wochen gibt’s bei geteilten Klassen Schichtbetrieb, was bedeutet, das manche Lehrer*innen ihre Schüler*innen das erste Mal am 25. Juni treffen können. (Ich bin einer der
Betroffenen.) Das reicht wahrscheinlich nicht für das Ausbessern von Noten – Im Osten ist zu diesem Zeitpunkt bereits Notenschluss, im Westen eine Woche später. – Aber es ermöglicht zumindest
eine Gesichtswäsche. Wir haben einander nach dem Corona-Shutdown zumindest einmal gesehen, können Erfahrungen und Gefühle über die Quarantäne austauschen und vielleicht ein paar Ängste angesichts
der ausebbenden Pandemie abbauen oder zumindest teilen.
Mehr als das kann nicht sinn- und wertvoll sein. Jeder Versuch, versäumten Lehrstoff unter Druck nachzuholen, endet zwar nicht in einer neuen Quaratäne aber in der inneren Emigration. Genau das,
was wir an der Schule im neuen Schuljahr nicht brauchen können. Dazu werden es die Lehrer*innen – Hand aufs Herz – aber nicht kommen lassen. Und anderen kann man nur raten, derartige
Vorstellungen schnell zu vergessen.
Darum für alle, die schon seit Mitte Mai wieder Schule machen, und jene, die erst heute oder morgen beginnen, ein gutes Gelingen und viel Freude am Wiedersehen, auch wenn kleine Elefanten überall
dazwischen wuscheln werden. Die ÖLI-UG!
Hinterlasse einen Kommentar