Haben Sie das auch als Kind gehasst? Ein Sturz mit dem Fahrrad, teuflisch schmerzende Schürfwunden auf den Knien, Schmerz konkurriert mit verletztem Stolz, die Tränen sind nahe, die Erwachsenen
nahe. Doch alles, was da herübertönt, ist „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“ und die Zuwendung beschränkt sich auf das medizinisch Notwendigste. Doch das sind Sie eh schon gewohnt, so war es
seit Sie denken konnten.

 

„Um eine Generation aus Mitläufern und Soldaten heranzuziehen, forderte das NS-Regime von Müttern, die Bedürfnisse ihrer Kleinkinder gezielt zu ignorieren. Die Folgen dieser Erziehung wirken bis
heute nach, sagen Bindungsforscher.“ (Anne Kratzer, Psychologin)

 

Es ging es um die Erzeugung von „emotions- und beziehungsarmen“ Klonkriegern (falls irgendwer Starwars kennt). Anne Kratzer beschreibt in ihrem Webbeitrag auf spektrum.de
„Erziehung für den Führer“,
wie die in der NS-Zeit als vorbildlich benannten Erziehungsmethoden von den Eltern auf Kinder und wieder auf die Kinder bis in die Gegenwart weitergegeben
werden. Und Generationen drehen sich im Teufelskreis von Bindungsarmut und Bindungsangst.

Die gern gelesene und bis in die Nachkriegszeit weit verbreitete Quelle dieser „Aufzuchtmethoden“ – von Erziehung kann man da ja wohl nicht mehr sprechen – findet Anne Kratzer im Mutter-Ratgeber
der Lungenfachärztin Johanna Haarer  »Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind« aus dem Jahr 1934. Kurios, dass die Frau keine pädagogische Ausbildung hatte. Weil ihre Pädagogik aus
„deutschen“ Babies „deutsche“ Untertanen machen könnte, wurde sie vom NS-Regime unterstützt und gefördert.

 

Wer noch nicht genug von der Erziehung zu Mitläufern, Kriegern und Volksgenossen hat, der Artikel findet sich hier:

https://www.spektrum.de/news/paedagogik-die-folgen-der-ns-erziehung.