Auch in Deutschland sind Arbeiterkinder an Universitäten immer noch eine klare Minderheit.
Ein lesenswerter Artikel in DerZeit geht der Frage nach: Warum entscheiden sich so wenige für ein Studium?
Chancengleichheit: Es fühlt sich fremd an
So sieht es laut dem Hochschul-Bildungs-Report, in Deutschland aus: Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, gehen 21 an eine Hochschule, schaffen 15 einen Bachelor, machen acht den
Master, und nur einer promoviert. Jeder zweite junge Mensch studiert; nur sind Arbeiterkinder in der krassen Minderheit. Zum Vergleich: Von 100 Kindern mit mindestens einem studierten Elternteil
gehen 74 an eine Hochschule, schaffen 63 einen Bachelor, machen 45 den Master und promovieren zehn. Und die Studie vergleicht dabei 100 Arbeiterkinder mit 100 Akademikerkindern. In der Realität
gibt es aber wesentlich mehr Familien, in denen die Eltern nicht studiert haben. Berücksichtigt man das, ist das Verhältnis fünf zu eins.
Der Hochschul-Bildungs-Report ist eine Studie des Stifterverbands und der Unternehmensberatung McKinsey.
Auch der Chancenspiegel, eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass in Deutschland die Bildungschancen stark von der sozialen Herkunft abhängen. Eine Verbesserung der Chancengerechtigkeit
gehe nur sehr langsame voran.
Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität, untersuchte, warum nur knapp weniger als die Hälfte der Kinder aus einer
Arbeiterfamilie mit Abitur an die Uni gehen. Bei Akademikerkindern sind es 95 Prozent.
Es sind sowohl finanzielle als auch psychologische Barrieren, die Arbeiterkinder mit Abitur von den Hochschulen fernhalten, meint Wößmann.
>>> LINK zum Artikel
Hinterlasse einen Kommentar