Die ÖLI-UG erinnert an den Mut Samuel Patys die Rechte der freien Meinungsäußerung trotz der Bedrohung durch religiöse Extremist*innen seinen Schüler*innen
anschaulich gemacht zu haben.
Lehren ist ein ständiger Kampf um Freiheit und Menschenrechte und Lehrer*in zu sein erfordert Mut. Eine Erkenntnis, die man aus der grausamen Ermordung des französischen Geschichtelehrers
Samuel Paty ziehen muss.
Zugleich verurteilen wir das Attentat aufs Schärfste und aus tiefem Herzen. Ein Anschlag vor allem gegen die Menschlichkeit und die Nächstenliebe, die von Religionen so gerne gepredigt und von
vielen ihrer vorgeblich „Tief- und Echt-Gläubigen“ so gerne ignoriert wird.
Deine Ermordung wird vergessen werden – leider, mein lieber Kollege Samuel, leider – genauso wie der deines Mörders! Weil dieser bestialische Meuchelmord nur die Spitze eines Eisbergs von
Taten und Aktivitäten derer ist, die verwirrt, verführt oder voll bewusst ihre religiöse, politische, wirtschaftliche oder persönliche Unduldsamkeit gegen die Menschen- und Freiheitsrechte und
ihre Befürworter*innen richten. Und das in Vergangenheit und Gegenwart, seit es so etwas wie Vernunft, Aufklärung, Freiheits- und Nächstenliebe.
Dazu soll dein Unglück nicht werden, zur schnell verlöschenden Flamme des Er- und Bekennens, zu ISonntagsreden von Menschen, die nicht erkennen können oder wollen, dass die Freiheitsrechte von
vielen Seiten her bedroht werden. Die religiösen Fanatiker sind vielleicht nur die auffälligsten. Sie passen am besten in das tief in unserem Unterbewusstsein sitzenden Schwarz-Weiß-Schema vom
anderem, der unsereinige bedroht.
Lieber Samuel Paty, dein Mut und deine Treue zu den Menschenrechten werden nicht vergessen werden. Sie werden Teil unseres gemeinsamen Bewusstseins, dass es wichtig und richtig ist, für die
Freiheits- und Menschenrechte einzutreten, in der Schule, in den Betrieben, auf der Straße und zuhause, überall, wo Menschen zusammenkommen. Vielen Dank, Kollege Paty, und unser tief empfundenes
Beileid deinen Angehörigen.
Für die ÖLI-UG,
Peter Steiner
P.S. Entschuldige, bitte, die Verspätung, dass wir erst jetzt dazu kommen, dich zu ehren und für kurze Zeit an dich zu erinnern. Wir arbeiten weiter in deinem Sinne und manche auch mit deinem
Mut.
Adieu!
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