Dieses Buch ist allen zu empfehlen, die sich noch nicht vertieft mit Sexismen auseinandergesetzt haben. Für diese ist es ein guter Einstieg ins Thema!
Es ist besonders jedoch für alle HAK-MatuarantInnen als Basislektüre geeignet, egal zu welchem Thema sie ihre vorwissenschaftliche Arbeit schreiben – denn es gibt kein Thema, das
nicht von „Bullshit“ verunreinigt ist!
Sorority (Hrg.): No More Bullshit
Das Handbuch gegen sexistische Stammtischwahrheiten
Illustration: Lana Lauren
ISBN: 978-3-218-01134-1
Klappenbroschur, 176 Seiten, 3-färbig, 13,5 x 21,5cm, € 19,90 €
Kremayr & Scheriau, 2018 – auch als E-Book, Format: epub, ISBN: 978-3-218-01146-4
>>> Leseprobe:
Der Buchrezension voranstellen möchte ich die Herausgeberinnen. Sorority ist ein 2014 gegründeter Verein, der derzeit aus acht Vorstandsfrauen mit über 500 Mitgliedern sowie ca.1500
Unterstützer*innen besteht.
Ziel: „Wir möchten all jenen Inspiration & Fundament bieten, die Berufliches feministisch denken und die Gleichstellung am Arbeitsmarkt vorantreiben wollen. Aus diesem Grund organisieren wir
monatliche Mitgliederversammlungen zum informellen Austausch, Workshops zur Weiterbildung oder Diskussionsveranstaltungen.“
Das unabhängige Netzwerk ist interdisziplinär (Kunst, Kultur, Wissenschaft, Politik, Technik, Medien, Wirtschaft) und umfasst unselbstständig und selbstständig Beschäftigte.
„Wir imitieren Männerbünde absichtlich ironisch und meinen, dass Frauen* lange genug überhört oder stumm gehalten worden sind… .Themen wie Frauenarmut, Väterkarenz, Mehrfachdiskriminierungen oder
sozio-ökonomische Abhängigkeiten sind Anliegen, die wir im Verein verhandeln und weiter verhandeln müssen.“
Frau hat schon so viele dumme und abwertende Vorurteile anhören müssen, die der Verfestigung des Patriarchats dienen (sollen), dass es für Sorority Zeit war, ein praktisches Handbuch mit
überzeugenden Argumenten zu verfassen.
Die Publikation heißt daher entsprechend: No More Bullshit.
Der 1. Teil des Buches beschäftigt sich mit dem Bereich: Bullshit entlarven. Der 2. Teil mit: Bullshit entkräften. Kräftiges knalliges schreiendes Gelb unterstützt die Aspekte. Die Illustrationen
überzeugen leider nicht wirklich, auch nicht ihr Text (z.B.: „Keine Sorge, sie haben nur Bullshiteritis!“).
Der Titel vermittelt:
Es geht nicht um hohe oder weibliche Diplomatie, sondern um gespiegelte Klarheit. Wer Bullshit sagt, dem/der darf geantwortet werden, dass das soeben Bullshit war. Auf Augenhöhe sozusagen.
Halbwahrheiten sind und bleiben Halbwahrheiten. Allen ist klar, was mit „Fakenews“ gemeint ist. In diese reihen sich die Bullshit-Sager ein. So kann auch das Selbstbewusstsein und
Selbstwertgefühl von Frauen gestärkt werden.
Der Einleitungstext sowie alle anderen sind informativ und nachvollziehbar. Als Diskussionskiller gedachte Sätze wie: „Der Pay Gap ist ein Mythos!“, „Biologisch gesehen haben Frauen und Männer
eben unterschiedliche Kompetenzen!“, „Verstehst du keinen Spaß?“, „Also, ich fühle mich nicht unterdrückt!“, „Feminismus ist mir zu extrem“, „Qualität statt Quote“ werden im Buch thematisiert. 23
AutorinnInnen haben mitgearbeitet. Manchmal kommen die Texte heiter, manchmal trocken daher. Es gibt nicht „den Antwortsatz“ mit dem zurückgeschlagen werden kann. Das Buch offeriert Fakten und
ein breites Spektrum des Themas und schult die differenzierte Wahrnehmung und auch Argumentation vielfältig.
Erza Aruqaj (Sorority): „Selbst wenn frau noch nie explizit Unterdrückung erfahren hat, bedeutet das nicht, dass es Unterdrückung von Frauen nicht gibt.“
Solidarität ist immer hilfreich!
Dieses Buch ist allen zu empfehlen, die sich noch nicht vertieft mit Sexismen auseinandergesetzt haben. Für diese ist es ein guter Einstieg ins Thema!
Es ist besonders jedoch für alle HAK-MatuarantInnen als Basislektüre geeignet, egal zu welchem Thema sie ihre vorwissenschaftliche Arbeit schreiben – denn es gibt kein Thema, das nicht von
„Bullshit“ verunreinigt ist!
Rezension: Ilse Seifried
https://www.i-m-seifried.at
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