Außergewöhnliche Zeiten benötigen außergewöhnliche Maßnahmen. Italien, Frankreich und Großbritannien verzichten auf ihre traditionsreichen Abschlussprüfungen. Stattdessen werden die bisherigen
Leistungen der Schüler*innen. die Einschätzung der Lehrer*innen oder eine verkürzte mündliche Prüfung online für die Leistungseinschätzung hergenommen.
In Österreich und Deutschland versuchen die Bildungsminister*innen die Matura bzw. das Abitur in gewohnter Weise durchzuführen. Für Karl Heinz Gruber, Bildungswissenschaftler der Uni Wien, ist
das im besten Fall unflexibel und absurd. Die Prüfungen sollen gerade zu jener Zeit durchgeführt werden, in der der nächste Höhepunkt der Corona-Welle auch von der Regierung erwartet wird.
Was soll also dieses Klammern an eine Normalität, die es so nicht geben wird? Was soll das sture Festhalten an einer Zentralmatura „as usual“? Eines produziert die Sache jeden Falls: breite
Verunsicherung. Zusätzlich zum Risiko einer neuerlichen Ansteckungswelle, diesmal unter den zum erklecklichen Teil den Risikogruppen zuordenbaren Lehrer*innen; zusätzlich zur Gesundheitsgefahr
fehlt den Schüler*innen die intensive Hilfe der Lehrkräfte bei der Vorbereitung zur Matura.
Also, wie sinnvoll ist es, eine Zentralmatura durchführen zu wollen? Die Bildungsminister in Frankreich, Italien und Großbritannien reagieren auf die außergewöhnlichen Umstände und und reagieren
mit außergewöhnlichen Maßnahmen.
Quellen:
Karl Heinz Gruber: Wenn das Schulsystem erkrankt. Kommentar in „Der Standard“ vom 5. April 2020
Italien: Alle Schüler steigen automatisch in höhere Klassen auf. News ORF.at vom 7. April 2020
Julia Neuhauser: Die Matura findet statt: Mit Maske – aber weniger Stoff. in: „Die Presse“ vom 6. April 2020
Coronavirus: Frankreich und Großbritannien strichen Zentralmatura. In: Oberösterreichisches Volksblatt vom 6. April 2020.
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