
Nicht Red Bull verlieh den Akteuren der Arbeitgeber/nnenseite in den Lohnverhandlungen der Metaller für 2018 Flügel, sondern der de facto vollzogenen politischen Machtwechsel zur kapitalaffinen
und, wie sich jeden Tag nach den Wahlen immer deutlicher zeigt, unsozialen ÖVP/FPÖ – sicher auch ein wenig Didis (Mateschitz) erzkonservative neoliberale Wirtschaftideologie und großzügigen
Kurz-Spenden. Nur so ist die Provokation gegenüber den Arbeitnehmer/innen erklärbar, nicht die österreichische, sondern die deutlich niedrigere Inflationsrat der EU als Verhandlungsgrundlage zu
heranzuziehen. Die Begründung des Arbeitgeber-Chefverhandlers Schmid-Schmidtsfelden, dass 80% der Produktion im Ausland abgesetzt würde, erinnert in der Diktion und Logik an die Wahlperformance
des „Es ist Zeit“-Teams. „Das ist ein Humbug. Wir verhandeln für österreichische Arbeitnehmer und nicht für niederländische oder italienische,“ kontert Karl Dürtscher von der
Privatangestelltengewerkschaft GPA, zurecht und verärgert. Die Gewerkschaftsreaktion ist noch moderat. Bis inklusive 6. November werden österreichweit 400 Betriebsversammlungen in diversen
Sparten der Metallindustrie abgehalten, berichtet der Standard. Etwas sollte aber klar sein: gibt es auch in der nächsten Verhandlungsrunde keine
erkennbare Kompromissbereitschaft, sondern weitere Anzeichen die Arbeitnehmerseite von den gesellschaftspolitischen Entscheidungen auszuschließen – denn nichts anderes geht es in Wirklichkeit,
kann nur Streik die Folge sein.
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