Es waren die „Top-News“ des Tages über die vieldiskutierte  Forderung an den Bildungshirten,  „Dialog“ statt „Diktat“ in der Bildungspolitik:
Letzte Woche berichtete die Redaktion der Homepage der ÖLI-UG (www.oeliug.at) über einen von der Gewerkschaft geplanten Putsch der
berühmten Schafherde von Glennkill gegen ihren Hirten.  Der Schafsprotest stellte sich schnell als Fake heraus und wurde bereits von der Homepage gelöscht. Die ÖLI-UG hatte ohne weitere
Recherche eine vermeintliche aktuelle Information von der gewerkschaftlichen Partnerfraktion, der UGÖD,
übernommen.

 

Ruf schwer geschädigt …
Die Schafe von Glennkill sehen durch die Berichterstattung „ihren Ruf schwer geschädigt – und verklagen nun die oeliug.at und ihren Chefredakteur“, informiert Sir Ritchfield, der Leitwidder der
Herde. Besonders widerwärtig sei die diffamierende Darstellung aller Schafe in Text und Bild. Durch das frei erfundene Zitat einer nicht genau benannten Schafherde: „Lasst uns den Wolf wählen um
dem Schäfer eine Lektion zu erteilen“, zusammen mit „einem bewusst unvorteilhaften, weil von unten nach oben aufgenommenen, Foto eines Schafes (siehe Bild rechts), soll suggeriert werden, dass
die Schafe unintelligent, also dumm, seien“, ärgert sich Miss Maple, laut Leoni Swann („Glennkill“, Wilhelm Goldmannverlag, München) das klügste Schaf der Beschwerde führenden Herde, vielleicht
das klügste Schaf von Glennkill und möglicherweise sogar das klügste Schaf der Welt.

„Maise ist zwar ein äußerst naives Jungschaf, hätte aber nicht einmal in seiner intellektuell traurigsten Phase – das war vor drei Monaten, nach dem übermäßigen Genuss von Gerste-Trester, den ein
Whiskybrenner illegal in einem nahegelegenen Waldstück deponiert hatte – auch nur etwas annähernd Geistloses geäußert“, plappert Heide, ein lebhaftes Jungschaf, das nicht immer nachdenkt, bevor
es redet, auf der Pressekonferenz in Glenkill und bekommt dafür einen Stupser von Ramses, dem jungen Widder, mit seinen noch ziemlich kurzen Hörnern.

 

Fakt ist, dass alle Schafe verleumdet wurden.

„Fakt ist, dass alle Schafe, egal welcher Art, Gattung und Familie, durch die wahrheitswidrige Berichterstattung der ÖLI-UG auf ihrer Homepage verleumdet wurden. Ich erkenne in der Aufmachung des
Berichtes eindeutige entschädigungswürdige schwere Persönlichkeitsrechtsverletzungen“, stellt Fosco, ein Widder, der sich für sehr klug hält, und das mit Recht, fest und spricht damit die Klage
an, die die Schafe von Glennkill heute beim Europäischen Gerichtshof für Tierrechte einbrachten.
Für einen durch die Veröffentlichung entstandenen immateriellen und materiellen Schaden fordert Sir Ritchard stellvertretend für seine Herde – er ist ja der Leitwidder (siehe oben), zwar nicht
mehr der Jüngste und mit nachlassendem Gehör und schlechtem Gedächtnis, aber mit noch guten Augen – jährlich 600 Ballen Heu der Qualitätsspezifikation nach Chicago Board of Trade (CBoT): Soft
Green Spring (SGS) mit 40% Kleeanteil und ebenfalls jedes Jahr eine vierwöchige Reise der gesamten Herde auf den Kontinent. 

 

Gibt es vielleicht eine besondere Art einer Gattung auf der Erde, die so naiv ist?

Mopple the Whale, das dicke und immer hungrige Gedächtnisschaf der Herde rechtfertigt die hohe Klagsumme damit, dass „es vielleicht eine besondere Art einer Gattung auf der Erde geben mag, die
sich wirklich so einfältig verhält, wie im ÖLI-Bericht dargestellt, aber Schafe sind es ganz sicher nicht!“
Auf die Frage der Journalist/inne, was das für eine „Spezies“ seiner Meinung nach sein könnte?, erhielten die Presseleute statt einer klaren Antwort nur ein geheimnisvolles Grinsen ….
ms