ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann plant die Abschaffung der siebenteiligen Notenskala bereits ab Herbst und stellt „Teamteaching“ in den NMS grundsätzlich infrage!
Bildungsminister Faßmann kündigt im Interview in der heutigen Ausgabe der „Presse“ an, die vor fünfeinhalb Jahre
von SPÖ und ÖVP eingeführte Neue Mittelschule (NMS) grundlegend zurückreformieren zu wollen. Seine Begründung: Die NMS habe die hohen Erwartungen kaum erfüllen können. Deshalb befürchte er, die
NMS könne zur „Restschule werden“. „Die Neue Mittelschule darf weder zur Restschule noch zur Sackgasse werden“, meint der türkise Bildungsminister und kündigt die folgenden „Reformfelder“
an:
• Von der „7-teilige Notenskala“ in der NMS zurück zur „klaren fünfteiligen Notenskala“
• Vom „Teamteaching“ zwar nicht zurück zu Leistungsgruppen, aber zu „temporären“ leistungsspezifischen Gruppen bzw. Förder- und Leistungskursen. Was der Unterschied sein soll, sagt uns der Mister
nicht.
• Neue Mittelschulen sind laut Faßmann keine Alternative zur AHS und sei in den größeren Städten oft eine Restschule. Faßmann zeigte zuletzt Sympathie für einen Sozialindex, der
Brennpunktschulen mehr Ressourcen bringt, schreibt die „Presse“.
• Wegen der erhöhten Durchlässigkeit der NMS nach oben, besuchen mehr NMS-Schüler höhere Schulen. Aber viele scheitern, vor allem an den BORG, meint dazu die AHS-Direktorensprecherin Isabella
Zins in der „Presse„.
• NMS seien wegen den schwierigen Bedingungen für Lehrer/innen weniger attraktiv als das Gymnasium.
Lässt die NMS-LehrerInnen im Regen stehen
Die von Faßmann in der „Presse“ angekündigten Maßnahmen kommen bei Hans Stipsits, Mitglied des ZA-APS Steiermark (ÖLI-UG), nicht gut an: „Die „7-teilige Notenskala“ war mit
Sicherheit nicht ausgereift – wie vieles andere wohl auch. Aber mit variierenden Gruppengrößen anstatt „Teamteaching“ lässt man de facto die NMS-LehrerInnen im Regen stehen. In Kombination mit
dem zu erwartenden Mangel an Lehrpersonal heißt das nichts Gutes für die Neuen Mittelschulen, insbesondere an schwierigen Standorten, wie in Ballungszentren“, postet Stipsits dazu im FB.
Man spart somit Planstellen für Junglehrerinnen und Junglehrer ein
Ein weiterer Post einer Kollegin im FB zur geplanten Abschaffung des Teamteaching in der NMS: „Man spart somit
Planstellen für Junglehrerinnen und Junglehrer ein. Nichts anderes passiert da. Aber keiner traut sich, das Kind beim Namen zu nennen!“. Sie kommt wahrscheinlich damit dem wahren Grund für die
Maßnahme sehr nahe. Wie berichtet („ÖLI mahnt Lehrergewerkschaften in der GÖD zur Einheit“),
gab es bereits im November Hinweise, dass das türkisen Bildungsministerium in der Abschaffung des Teamteachings Sparpotential ortete. Im Kurier warnte ein AHS-Gewerkschafter der „türkisaffinen“ fcg zwar zurecht
vor einer Lehrpflichterhöhung der LehrerInnen an der AHS, aber gleichzeitig wies er bereits Ende November darauf hin, dass das Teamteaching in der Neuen Mittelschule NMS nicht optimal
funktioniere….
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