Eine Besprechung des Artikels von C.M. Rubin, US-Journalistin mit Schwerpunkt Bildung
von Peter Steiner
Gibt es tatsächlich jemand, der in Kritikerinnen und Kritiker am Kompetenzsystem und standardisiertem Unterricht sowie Testungen Menschen sieht, die zu faul sind, ihren Unterricht umzustellen?
Der bzw. die sollte über seine kompetenzbetonierte Nasenspitze hinaussehen. International gibt es steigenden Widerstand von LehrerInnen und BildungswissenschaftlerInnen gegen
Standardisierungen.
Neben der jüngsten Ablehnung des Wiener Bildungswissenschaftlers Stefan Hopmann an einer Lehrplanreform zur vertieften Anwendung von Bildungskompetenzen teilzunehmen formieren sich in den USA
Lehrer und Lehrerinnen quer über den Kontinent, die Korsetts des öffentlichen Bildungssystems loszuwerden und zu einem Unterricht zu finden, der die Kreativität und das kritische Selbst
fördert. Dokumentiert wird dies von der US-Bildungsjournalistin C.M. Rubin auf ihrer Website CMRubinWorld in der Serie „The Global Search for Education“.
Die Standardisierung des Unterrichts vermindert die Neugierde, die Kreativität der Studis, ihre Stimme und wahre Meisterschaft. Standardisierung für nur zum Lernen für den Test und danach wird
das Gelernte schnell wieder vergessen. Schließlich und endlich, je mehr wir die Schule standardisieren, desto weniger Zeit und Unterstützung bleibt dafür, um zu lernen, wie man lernt, unabhängig
zu denken und sich Initiativen auszudenken, die die Welt besser machen.
„Erfindungsreiche Lehrerinnen und Lehrer in öffentlichen Schulen quer durch die USA stellen sich gegen die vorgegebenen Richtlinien, stemmen sich gegen die Beschränkungen und überbrücken den
Spalt zwischen Zukunftsversprechen und Einlösung für ihre Schüler und Schülerinnen.“ https://www.cmrubinworld.com/the-global-search-for-education-teachers-across-america-are-reimagining-school/
(Übersetzung und Zusammenfassung von Peter Steiner)
Was Jugendliche brauchen, um in einer Welt der ständigen Erneuerung zu leben, kann nicht mit standardisierten Tests gemessen werden, nämlich die Fähigkeit zur kreativen Problemlösung, zur
kritischen Analyse, zur Zusammenarbeit und zur Übernahme von Leitungsaufgaben.
Lehrer in Indiana und Alaska lernen gemeinsam mit Lernenden, indem sie Themen angehen, von denen beide nichts wissen: „In einer Welt ständiger Erneuerung braucht es genau jenen Grad an
Furchtlosigkeit und Umgang mit Mehrdeutigkeit, den die jungen Erwachsenen haben müssen.“ Schulen müssen die Lehrenden bestärken und frei arbeiten lassen. Das schafft Motivation und Nachahmer,
wodurch sich Motivation und Mut zum selbstständigen Denken und Problemlösen verbreitet.
KANADA: Hier ersetzt eine einseitige Beschreibung die Standards. Darin steht, was man erwarten kann, dass die Schülerinnen und Schüler pro Klassenstufe und Fach können sollen. Statt
standardisierten Tests schenkt man den Lehrenden mehr Vertrauen und die Lernenden haben mehr Zeit ihre Interessen zu verfolgen. Schulen, die frei von Testvorbereitung und standardisierten Tests
Unterricht machen, haben bei PISA bessere Ergebnisse. Als Beispiel wird Finnland genannt.
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